Der geplante Verkauf des SKF-Werks in Mühlheim ist erst einmal auf Eis gelegt. "Nach Gesprächen mit Vertretern des Betriebsrats in Schweinfurt wurde beschlossen, die für den Sommer 2022 vorgesehene Ausgründung des Betriebs ruhen zu lassen", teilt das Schweinfurter SKF-Management in einer Presseinformation mit.
Seit Bekanntwerden der Verkaufspläne kämpfen die 160-köpfige Belegschaft, die Stadt Mühlheim und die IG Metall um den Erhalt des Standorts. In Schweinfurt hatte es eine große Solidaritätsaktion für die Kolleginnen und Kollegen in Mühlheim gegeben. Die SKF-Belegschaft war mit einem großen Banner vor das Werktor gezogen, auf dem stand: "Wir halten zusammen."
Die Geschäftsführung der SKF GmbH passe nun "als vertrauensfördernde Maßnahme" ihre Vorgehensweise beim beabsichtigten Verkauf des Werks in Mühlheim an, heißt es in der Pressemitteilung. Das Schweinfurter Management war stark in die Kritik geraten. Norbert Völkl, der Gesamtbetriebratsvorsitzende (GBR) der SKF GmbH Schweinfurt, hatte deren Vorgehensweise als "knallhart" und "kaltblütig" bezeichnet.
Die Geschäftsführung teilt nun mit, dass SKF weiter nach einem strategischen Partner für den Standort Mühlheim suche. "Die rechtlichen Verkaufsvorbereitungen sollen dabei näher an den eigentlichen Verkaufsabschluss herangerückt werden. So könne sich die Belegschaft mit dem potenziellen künftigen Betreiber intensiver auseinandersetzen und die Zukunftsaussichten besser einschätzen."
Betriebsrat und Geschäftsführung wollen gleichzeitig Gespräche über denkbare Alternativszenarien führen. Insbesondere soll ausgelotet werden, so die Information, ob es für das Automobilzulieferwerk Mühlheim eine Zukunft im Industriegeschäft der SKF geben könnte.