
Wir halten zusammen" steht auf dem großen Banner, das die SKF-Beschäftigten in Schweinfurt bei einer Solidaritätsaktion für ihre Kolleginnen und Kollegen in Mühlheim hochhielten. SKF will das Mühlheimer Werk verkaufen. 160 Mitarbeitende dort sind betroffen. Seit Bekanntwerden der Pläne kämpfen Belegschaft, Stadt und IG Metall um den Erhalt des Standorts.
Nach einer "emotionalen Betriebsversammlung" in der vergangenen Woche, bei der es um den geplanten Verkauf des Werks ging, zeigt sich Norbert Völkl, der Gesamtbetriebratsvorsitzende (GBR) der SKF GmbH Schweinfurt, entsetzt "über das Verhalten und die Kaltblütigkeit der Geschäftsführung aus Schweinfurt". Das Schweinfurter Management sei zu keinen Gesprächen und Verhandlungen zur Zukunft des Standortes in Mühlheim bereit gewesen, heißt es in einer Presseinformation.
Der Belegschaft sei in einer "knallharten Art und Weise" mitgeteilt worden, dass sie Mitte des Jahres aus der SKF GmbH herausgelöst und in eine eigene Einheit überführt werden solle. Bereits Ende des Jahres sei der Verkauf dieser Einheit an einen neuen, nicht genannten Eigentümer geplant.
Als "besonders verwerflich" bewertet Völkl, dass ein Vertreter der Geschäftsführung den Entfall der Zuständigkeit des Gesamtbetriebsrats, der aus Mühlheim beauftragten Verhandlungsgruppe aus Schweinfurt und des Wirtschaftsausschusses als "kleinen Nebeneffekt" bestätigt habe. Der Betriebsrat und die Belegschaft in Mühlheim würden "mit diesem Winkelzug der Geschäftsführung" isoliert und könnten rechtlich nicht mehr auf diese Gremien zurückgreifen.
Arbeitnehmer wehren sich gegen den Verkauf des SKF-Werks
Der Verkauf von Mühlheim wird von den zuständigen Vertretern der Arbeitnehmer vehement abgelehnt, da aus ihrer Sicht wirtschaftliche Gründe dafür sprechen, den Betrieb zu behalten. Laut Pressemitteilung des GBR begründet die Geschäftsführung den Verkauf damit, dass das Portfolio des Standortes nicht mehr in die Zukunftsstrategie der SKF passe. Der GBR kritisiert zudem, dass die gesetzlich vorgeschriebenen Gremien wie Wirtschaftsausschuss, Gesamtbetriebsrat und das beauftragte Verhandlungsteam von der Ausgründung des Betriebs vorher nicht rechtskonform informiert worden seien.
Aus Völkls Sicht ist das ein "noch nie dagewesener Vorgang". Er sieht darin "den Beginn der Zerschlagung der SKF GmbH". Man könne derzeit nicht ausschließen, dass weitere Betriebe im deutschen Konzern auf diese Art und Weise eliminiert werden sollen, heißt es in der Presseinformation.
die Gewerkschaften haben eine nicht unerhebliche Mitschuld!
Oder für die Konsequenz aus der Erkenntnis der Unternehmen dass sie Zuviel Gewinne machen und dass man die Abschöpfen muss?
Irgendwann kommt wieder die logische Quittung! Man such sich einfach eine bessere Infrastruktur! Dann ist das Gejammere groß!