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Schweinfurt
Nach Fahrradunfall: Passanten hoben Auto an, um Verletzte zu befreien
Die 26-jährige Mutter von drei Kindern, die am Montag von einem Auto angefahren wurde, konnte das Krankenhaus wieder verlassen. Wie kam es zu dem Unfall?
Stefan Sauer
Stefan Sauer
 |  aktualisiert: 03.12.2019 11:05 Uhr

Die junge Frau hat wohl Riesenglück gehabt, als sie am Montagabend mit ihrem Fahrrad und einem Anhänger, in dem zwei ihrer Kinder saßen, unter ein Fahrzeug geriet. Eine Polizeistreife war zufällig in der Nähe. Die Beamten konnten den Unfallhergang selbst zwar nicht beobachten, sie hörten aber die aufgeregten Stimmen von Unfallzeugen, sagte Polizeisprecher Michael Zimmer auf Anfrage.

Die Beamten eilten an die Unfallstelle und sahen, wie mehrere Menschen das Fahrzeug anhoben und gemeinsam die verletzte Frau aus ihrer schlimmen Lage befreiten. Nach der Erstversorgung vor Ort durch einen Notarzt brachten mehrere Rettungswagen die Verletzten in Krankenhäuser, so die Polizei. Die 26-Jährige wurde schwer verletzt und stationär in einem Krankenhaus behandelt. Die drei Kinder im Alter von drei bis sieben Jahren und der 71-Jährige Autofahrer hätten einen Schock erlitten, aber keine körperlichen Verletzungen davongetragen. Die Polizei alarmierte einen Notfallseelsorger, der sich um die Betroffenen kümmerte.

Die gute Nachricht: Am Dienstagnachmittag informierte Polizeisprecher Zimmer auf Anfrage, dass die Mutter der drei kleinen Kinder die Klinik bereits wieder verlassen konnte. Sie hat den Unfall demnach ohne allzu schwere Verletzungen überstanden. Wie aber konnte es dazu kommen? 

Der Autofahrer hatte die Vorfahrt missachtet

Laut Polizei fuhr die 26-jährige Schweinfurterin am Montag gegen 18.50 Uhr auf der Zehntstraße in Richtung Bauerngasse. Auf Höhe der Straße „Graben“ näherte sich ein VW-Fahrer, um die vorfahrtsberechtigte Zehntstraße in Richtung Apostelgasse zu überqueren. Dabei übersah er offenbar die aus seiner Warte von links kommende Radfahrerin und erfasste sie. Die Frau stürzte vom Rad. Sie und der Kinderanhänger wurden laut Zeugenaussagen mehrere Meter von dem Pkw mitgeschleift, bis dieser zum Stehen kam. Das dritte Kind, das hinter der Mutter alleine auf seinem Fahrrad folgte, wurde von dem Wagen nicht erfasst und kam mit dem Schrecken davon.

Dem Polizeibericht zufolge fuhr die 26-Jährige in der Zehntstraße – eine Einbahnstraße – entgegen der Fahrtrichtung mit ihren Fahrrad und dem Kinderanhänger dran in Richtung Bauerngasse. Der Autofahrer hätte laut Zimmer aber auf jeden Fall anhalten müssen. Er habe das "Vorfahrt gewähren"-Verkehrszeichen nicht beachtet, als er die Zehntstraße Richtung Apostelgasse überquerte. Der Verkehrssachbearbeiter der Polizeiinspektion Schweinfurt habe den Unfallort am Dienstag noch einmal genau inspiziert, so der Polizeisprecher. Gegen den 71-jährigen Autofahrer werde wegen des Verdachts der fahrlässigen Körperverletzung im Zuge eines Verkehrsunfalls ermittelt.

 
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  • U. S.
    Der Autofahrer hatte die Vorfahrt missachtet
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  • X. X.
    Warum fährt eine Radfahrerin entgegen einer Einbahnstraße ?
    Ich dachte mir schon öfters das die Radfahrer Sonderechte im Straßenverkehr haben 😉
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  • L. S.
    Es gibt tatsächlich Einbahnstrassen die durch Zusatzschild das befahren mit Fahrrad in die Gegenrichtung erlauben.
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  • X. X.
    Wenn das in dieser Einbahnstraße so ist, nehme ich alles zurück und behaupte das Gegenteil.
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  • J. H.
    Das Problem ist, dass unsere Städte in den letzten Jahrzehnten nur für Autos geplant wurden. Es sind selten echte und sichere Radwege vorhanden. Und falls vorhanden, enden sie oft im nirgendwo auf der Fahrspur.

    Ein aufgemalter (Todes-)Streifen ist kein Radweg, liebe Stadtverwaltung!!

    Wir sollten mal darüber nachdenken, für wen Städte tatsächlich da sind: für Autos? Oder doch eher für die Menschen?
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