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Schweinfurt
Nach 20 Jahren Schweinfurt: Klaus Ernst tritt bei der Bundestagswahl als Direktkandidat in München an
Lange sah es aus, als verzichte das Bündnis Sahra Wagenknecht komplett auf Direktkandidaten. Warum der ehemalige Linke Klaus Ernst nicht mehr in Schweinfurt kandidiert.
Nach 20 Jahren als Bundestagskandidat für Schweinfurt tritt Klaus Ernst diesmal als Direktbewerber im Wahlkreis München-Süd an.
Foto: René Ruprecht | Nach 20 Jahren als Bundestagskandidat für Schweinfurt tritt Klaus Ernst diesmal als Direktbewerber im Wahlkreis München-Süd an.
Michael Czygan
 |  aktualisiert: 16.02.2025 02:32 Uhr

Die Nachricht ist eine Überraschung: 20 Jahre lang vertrat der Bundestagsabgeordnete Klaus Ernst den Wahlkreis Schweinfurt/Kitzingen im Bundestag, jetzt wechselt der gebürtige Oberbayer in seine Heimat: Bei der Bundestagswahl am 23. Februar tritt Ernst im Wahlkreis München-Süd als Direktkandidat für das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) an.

In München sehen mehr Wähler die Wahlplakate

Ernst bestätigte am Dienstagabend entsprechende Informationen dieser Redaktion. Eigentlich habe das BSW in Bayern überhaupt keine Direktkandidaten und -kandidatinnen nominieren wollen, sagte der 70-Jährige auf Nachfrage: "Unser Schwerpunkt liegt auf der Zweitstimmen-Kampagne."

Kurzfristig habe man dann aber entschieden, in fünf bayerischen Wahlkreisen auch um Erststimmen zu werben, so Ernst. Und warum dann nicht in Schweinfurt? München sei eine Millionenstadt, sagt der Abgeordnete, "da werden unsere Plakate von viel mehr Leuten gesehen". Er erhoffe sich jedenfalls von dem Coup größere Aufmerksamkeit für das BSW.

Die neue Partei kann mehr Publicity gut gebrauchen. In Bayern liegt man bei Umfragen aktuell noch unter drei Prozent - und auch bundesweit könnte es für das BSW knapp werden mit dem Überschreiten der Fünf-Prozent-Hürde.

Klaus Ernst, der die bayerische BSW-Liste als Spitzenkandidat anführt, ist zu Wahlkampfveranstaltungen im ganzen Freistaat unterwegs, so unter anderem auch an diesem Freitag, 31. Januar, in Würzburg sowie eine Woche später, am 7. Februar, in Schweinfurt.

In der Kugellagerstadt war der Gewerkschafter bislang politisch zu Hause. 2005 kandidierte Ernst, der zuvor 30 Jahre lang der SPD angehörte, erstmals für die Linkspartei/PDS für den Bundestag, anschließend dann viermal für die Linke. 2009 erzielte er mit 10,4 Prozent sein bestes Erststimmenergebnis im Wahlkreis Schweinfurt/Kitzingen - damals auch der Spitzenwert in Bayern. In den Bundestag kam er jeweils über die bayerische Landesliste der Linken.

Ende 2024 verließ Ernst die Partei und schloss sich der Bundestagsgruppe um BSW-Gründerin Sahra Wagenknecht an. Mittlerweile ist er auch BSW-Landesvorsitzender in Bayern.

 
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  • Walter Stöckl-Manger
    Wer auf solche selbstverliebte Vögel reinfällt, dem ist wirklich nicht mehr zu helfen. Möge dieser provinzielle Politclown in der Großstadt angemessen scheitern. Ich drücke die Daumen.
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  • Wolfgang Röder
    Wer Herrn Ernst noch aus seiner Zeit als IGM Bevollmächtigter in Schweinfurt kennt, dem muss man, glaube ich, nichts mehr erzählen.
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  • Peter Koch
    Jetzt wird er hoffentlich krachend scheitern, dieser politische Wechselbalg.
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  • Roland Albert
    Es sind genau diese Personen, die den Bürger in die Politikverdrossenheit treiben.
    Fürstlich bezahlt für nix, nur Phrasen schwingen.
    Und das nach dem Motto… dessen Brot ich verdiene, dessen Lied ich singen werde.
    Derartige Politiknullinger brauchen wir nicht und möchten diese auch nicht länger bezahlen.
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  • Kurt Redelberger
    Denke mal rund um Schweinfurt kennt jeder das Enst'le deshalb keine Hoffnung auf Wähler. In München rechnet er sich deshalb mehr aus, weil ihn niemand kennt. Kann nur jedem raten wählt nur Leute die ihr persönlich kennt dann seid ihr vielleicht nach der Wahl nicht zu sehr enttäuscht und könnt vor allem nicht sagen daß habe ich nicht gewusst!
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  • Sten Brodkorb
    Manche machen im Urlaub Insel-Hopping. Andere machen Parteien-Hopping. Aber nicht als Wähler, sondern als Kandidat. Ich denke, dies sagt einiges über K.E. aus. Immer nur die große Klappe.
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  • Hiltrud Erhard
    Ich bin mal ganz oportunistisch für mich.
    Ein Abgeordneter, der sich nie im Wahlkreis (ausser vor der Wahl) nie blicken lässt, der sich nie für seine Bürger einsetzt, auf den ist gepfiffen.
    Ebenso ist doch völlig unklar, für was er überhaupt steht.
    Erst bei der SPD, dann über die Linke zu BSW
    Seine Phrasen bei den Linken sind nach wie vor seine Phrasen von jetzt. 1 zu 1!

    Aber das schärfste ist: "da werden unsere Plakate von viel mehr Leuten gesehen"
    Das ist mal ein inhaltliches Statement der Extraklasse. Eine Aussage, die einen sofort das Kreuz zutreibt!
    (Satire Ende)
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