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Gerolzhofen
Glosse zur Woche: Freibadbesuch im Geomaris ist nichts für Warmduscher und Sonnenanbeter
„Sommer ist die Zeit, in der es zu heiß ist, um das zu tun, wozu es im Winter zu kalt ist", schrieb einst Mark Twain. Wenn es doch nur endlich soweit wäre.
Alles angerichtet für den Sommer im Geomaris Freibad: Doch das Wetter spielte bislang noch nicht mit. Jetzt keimt langsam Hoffnung auf.
Foto: Stefan Pfister | Alles angerichtet für den Sommer im Geomaris Freibad: Doch das Wetter spielte bislang noch nicht mit. Jetzt keimt langsam Hoffnung auf.
Stefan Pfister
 |  aktualisiert: 25.05.2023 02:33 Uhr

So langsam wird es wirklich Zeit, meinen Sie nicht auch? Vermissen Sie nicht einen treuen Gefährten, einen guten Begleiter? Der die Lebensfreude aufblühen lässt, uns manchmal kräftig einheizt, dass wir uns für ihn sogar nackig machen – naja zumindest fast. So richtig will er heuer nicht in die Puschen kommen, lässt es an Zuneigung mangeln, an Wärme und Nähe. Es ist jammerschade, dass uns der Sommer in diesem Jahr noch nicht einmal einen Kurzbesuch abgestattet hat.

Zwar wird seine Ankunft üblicherweise erst zum 1. Juni  erwartet, zumindest aus meteorologischer Sicht. Aber wie es sich für einen guten Freund gehört, lässt er sich ab und an auch mal überraschend blicken. Nicht so in diesem Jahr. Stattdessen gab's viele kühle Tage und reichlich Regen – was andererseits natürlich die Pflanzenwelt und Landwirte erfreut. Aber was ist mit den Glücksgefühlen für all die Sonnenanbeter, Biergartenfans oder Freibadgänger? Sie gucken in diesen Wochen öfters in die Röhre als nach draußen zu gehen.

Wasser von unten und von oben

Und dabei hat das Geomaris schon längst sein Freibad geöffnet. Seit Montag ist alles hergerichtet, ausgebessert und geputzt, dazu frisches Wasser eingelassen, alles steht bereit für den Badespaß unter freiem Himmel. Doch zum Start war es nicht sonderlich sommerlich. Zu den Sonnenstrahlen gesellten sich immer wieder kühler Wind und dicke Wolken. Wasser von unten und von oben, nein, das muss wahrlich nicht sein.

So manchem Mutigen war's egal, der schwamm seine Bahnen, auch wenn in den ersten Minuten die Gänsehaut gar nicht mehr verschwinden wollte. Andere hüpften nach dem mutigen Sprung ins kühle Nass gleich wieder raus. 20 Grad Wassertemperatur sind doch etwas zu sportlich für  sonnenverwöhnte Genießer. Ein bisserl wärmer könnte es dann schon sein. Aber Gas ist teuer, und draußen tut's dann die Absorberanlage auf dem Schwimmbaddach. Damit dauert es zwar ein paar Wochen länger, bis das Wasser auch für Warmduscher angenehm ist, dafür ist es weitaus günstiger und klimafreundlicher. Und das ist heutzutage wichtiger.

Wird die Sommerstimmung endgültig vermiest?

So langsam, ganz langsam scheint's aber besser zu werden, zumindest wenn man den Wetter-Apps glauben darf. Da steigt das Gefühlsbarometer doch gleich in ungeahnte Höhen. Wobei diese hübsch aufgemachten Mini-Programme auf dem Handy ja gefühlt chronisch unzuverlässig sind, wenn man mal etwas Verlässlichkeit für seine Wochenendplanung mit Kind und Kegel bräuchte.

Pünktlich zum Juni sollen sogar die Öffnungszeiten wieder verlängert werden. Wenn uns dann noch der Sonnenschein dauerhaft verwöhnt, kann den Sommer-Bade-Freuden eigentlich nichts mehr im Wege stehen. Eine Kleinigkeit könnte die Vorfreude allerdings trüben: Wie so manches  Vögelchen im Geomaris und Rathaus derzeit zwitschert, sollen die Eintrittspreise demnächst angepasst werden. Und das vermutlich nicht zu knapp. Es ist also gut möglich, dass dies so manchem Freibadgänger die Sommerstimmung endgültig vermiest.

 
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