Rund 1100 Beschäftigte hat die Stadt Schweinfurt derzeit, sie ist einer der großen Arbeitgeber in der Region. Die Aufgaben werden angesichts der vielen Projekte auch nicht weniger. Deswegen braucht es mehr statt weniger Mitarbeiter, was sich im Wunsch der Verwaltung nach 13 neuen Planstellen niederschlägt. Der Hauptausschuss genehmigte das mit 14:1 Stimmen – nur Georg Wiederer (FDP) war dagegen – hatte aber ein wenig Baugrimmen dabei.
Das ist vor allem finanziell begründet mit Blick auf den Haushalt und die Folgekosten in den nächsten Jahren. Die neuen Stellen in sieben Abteilungen schlagen mit Mehrkosten von 661 000 Euro jährlich zu Buche. Im Theater soll es aufgrund der derzeit im Planungsstadium befindlichen Sanierung eine Planstelle „Beleuchtungsmeister“ geben. Gleichwohl werden durch innerbetriebliche Strukturänderungen drei Halbtagsstellen im Bereich der Bühnenhelfer nicht mehr gebraucht, so dass man über 50 000 Euro einspart.
Im Bürgeramt haben sich die Aufgaben verdichtet, vor allem beim Pass- und Meldewesen. Die neuen Funktionen bei Pässen wie Fingerabdrücke verlängern den Prozess bei der Antragsstellung. Außerdem wächst die Einwohnerzahl Schweinfurts – nicht nur, aber auch durch ausländische Mitbürger. Deswegen werden drei Planstellen für Sachbearbeiter benötigt. Für den Pflegekinderfachdienst benötigt das Sozialamt zwei Planstellen für Diplom-Sozialpädagogen und im Bereich Digitalisierung der Schulen will die Stadt tätig werden: Um das so genannte digitale Klassenzimmer mit Förderung des Freistaates flächendeckend einzuführen, beantragt das Amt für Sport und Schulen zwei Planstellen für Sachbearbeiter.
Brückenneubauten mit planen
Einen weiteren Bauingenieur sucht das Tiefbauamt, der sich insbesondere um die Planung der Neubauten der Maxbrücke, der Brücke Hauptbahnhof und der Franz-Josef-Strauß-Brücke kümmern soll. Im Servicebetrieb Bau und Stadtgrün will man einen weiteren Landschaftsarchitekten einstellen, der unter anderem die Grünflächen der Konversionsflächen plant als auch ein neues Friedhofskonzept erstellt und den zweiten Bauabschnitt der Umgestaltung des Friedhofes am Deutschhof betreut.
Der Eigenbetrieb Stadtentwässerung braucht für sein neues Labor drei Planstellen (zwei Halbtagskräfte und eine Ganztagskraft). Außerdem gibt es im Amt für öffentliche Ordnung eine Änderung der Besoldung des Amtsleiters, dessen Stelle nun aufgrund der Führungsaufgaben mit A 15 statt A 14 besoldet wird.
Wiederer hat Bedenken
Die Genehmigung der städtischen Pläne stand außer Frage, kritische Anmerkungen gestatteten sich die Stadträte dennoch. Georg Wiederer (FDP) wunderte sich, dass es in Sachen Stellen bei der Stadtverwaltung „immer nur nach oben“ geht. Er forderte, bei den Haushaltsberatungen im November einen genauen Blick auf den Personaletat. Frank Firsching (Linke) gab Wiederer grundsätzlich Recht, auch wenn er die dargelegten Notwendigkeiten im Einzelfall nicht in Zweifel zog. Er forderte, man sollte stärker über Digitalisierung innerhalb der Verwaltung reden und auch Perspektiven für die Zukunft aufzeigen. Klaus Rehberger (CSU) verwies darauf hin, dass aus Sicht seiner Fraktion die Bürger in jedem Einzelfall auch etwas von den Stellenmehrungen haben, zum Beispiel weil die Brücken neu gebaut werden oder beim Thema Digitalisierung der Schulen.
Ob man durch das weite Feld der Digitalisierung Einsparmöglichkeiten habe oder nicht, vermochte Finanzreferentin Anna Barbara Keck noch nicht zu sagen. Es laufen einige Projekte zum Thema Dokumentenmanagement in verschiedenen Abteilungen.