
Die Landwirtschaft wird immer technischer, und auch die Landwirtschaftsverwaltung geht hier mit der Zeit. Wie das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Schweinfurt in einer Pressemitteilung informiert, wurde im Rahmen der Digitalisierungsmaßnahmen dieses Jahr das satellitengestützte Flächenmonitoringsystem (FMS) neu eingeführt worden. Es dient der Beobachtung der landwirtschaftlichen Flächen, die im Rahmen der Agrarförderung beantragt werden. Das neue Verfahren soll Vor-Ort-Kontrollen ersetzen und die digitale Kommunikation verbessern.
Generell müssen laut AELF finanzielle Unterstützungen, die Landwirte erhalten, nachgeprüft werden. Bisher habe es aber nur stichprobenartige Vor-Ort-Kontrollen gegeben. Zukünftig soll nun eine Künstliche Intelligenz einen Teil dieser Aufgaben übernehmen. Die Basis dafür bilden frei verfügbare Satellitendaten des Erdbeobachtungssystems Copernicus.
Erinnerung statt Sanktion
Das FMS meldet systematisch sowohl dem Landwirt als auch dem Prüfer am Amt, wenn eine Tätigkeit auf dem Acker noch nicht erledigt oder nicht schlüssig angegeben wurde. Diese Erinnerung kann dann der Landwirt für sich nutzen, um tätig zu werden. Eine Sanktion in Form von finanziellen Kürzungen oder Bußgeldern sei dann in den meisten Fällen nicht mehr erforderlich, sagt das AELF.
Für die Ausgabe der Ergebnisse gibt es ein Ampelsystem. Bei Grün sind die Antragsdaten korrekt, bei Gelb nicht vollständig auswertbar und bei Rot nicht plausibel. Über eine App erhält der Landwirt diese Informationen und kann so erkennen, ob er tätig werden muss.
Noch befindet sich das Flächenmonitoringsystem in der Anfangsphase, die Künstliche Intelligenz müsse nun Zug um Zug auf möglichst viele Eventualitäten programmiert werden, heißt es. Langfristig sei aber der große Vorteil, dass weniger Personen die Kontrollen durchführen müssen. "Das verschlankt den Verwaltungsapparat und spart Personalkosten", so das AELF.