In einem Alter, in dem andere längst in Rente sind, schmiedete Heinrich Sandner noch eifrig Pläne. Als im Oktober vergangenen Jahres die 21. Unterfrankenausstellung (ufra) zuEnde ging, kündigte er bereits die neue Auflage für 2018 an. Zwei Drittel der Aussteller hätten bereits ihr Wiederedrscheinen zugesagt. Ob es dazu kommen wird, ist jedoch ungewiss. Völlig überraschend ist „Mister ufra“ im Urlaub auf einer Kanareninsel einem Herzinfarkt erlegen. Heinrich Sandner wurde 70 Jahre alt.
Mit großer Begeisterung gearbeitet
Seit 1975 hat Sandner die ufra mit viel Herzblut zu einer Leistungsschau des regionalen Mittelstandes gemacht, die trotz des veränderten Zeitgeistes nur wenig an ihrer Anziehungskraft verlor.
Das war nur möglich, weil der gelernte Maschinenbauingenieur Innovationen sehr offen gegenüberstand und es verstand, sie auf seinen Ausstellungen – neben der ufra auf der Mittelbayerischen Ausstellung in Ingolstadt und der Donau Ausstellung in Regensburg – eingängig zu vermitteln. Er beherrschte sein Geschäft, war auf der Ausstellung stets ansprechbar für jedermann, half, wo es nötig war, konnte aber auch mit strenger Hand dafür sorgen, dass alles in geordneten Bahnen blieb.
So war es kein Wunder, dass die ufra über 40 Jahre hinaus ihren hohen Qualitätsanspruch halten und noch ausbauen konnte. Seitens der Stadt ist dies mit großer Genugtuung gesehen und auch immer wieder gewürdigt worden.
Ein geborener Netzwerker
Was den gebürtigen Münchner darüber hinaus besonders auszeichnete, war seine Fähigkeit, Verbindungen zu knüpfen und vor allem zu pflegen. So war es für ihn meist ein Leichtes, für die Eröffnung seiner Ausstellung prominente Redner zu gewinnen, oft aus den Reihen der bayerischen Staatsregierung, darunter auch Horst Seehofer oder Markus Söder.
Sandner war ein Netzwerker schlechthin, der in Schweinfurt seine Schafkopfrunde hatte und der zu besonderen Anlässen immer wieder nach Schweinfurt kam.