Möglicherweise mag nicht jedes Detail belegbar sein, eventuell entspricht mancher Vorwurf einer mit der Zeit durch persönliche Empfindsamkeit eingenommenen Wahrnehmung. Dennoch ist die Summe dessen, was eine Gruppe von Mitarbeitenden über die Arbeitsatmosphäre und den Führungsstil im Schwebheimer Rathaus zu Protokoll gibt, besorgniserregend. Zumal die Aussagen glaubwürdig erscheinen und es Ex-Mitarbeitende gibt, die erleichtert sind, den Absprung geschafft zu haben. Für die Betroffenen ist das Erlebte in jedem Fall belastend und einschneidend.
Die Frage, ob die Kritik objektiv berechtigt oder subjektiv begründet ist, ist aus der Außenansicht nicht entscheidend. Allein mit der Tatsache, dass sie mit dieser Vehemenz im Raum steht, müssen sich Bürgermeister Volker Karb und die Verwaltungsleitung in aller Ernsthaftigkeit auseinandersetzen. Und zwar unter Einbeziehung aller Beschäftigten der Gemeinde, um eine Chance zu haben, die Spaltung zu überwinden. Wenn es sie gibt.
Das herauszufinden, ist jetzt die Aufgabe von Bürgermeister Karb. Sich auf seine eigene Wahrnehmung zu verlassen, die die geschilderten Probleme nicht so sieht, ist nicht mehr ausreichend. Eine externe Aufarbeitung und womöglich eine Mediation erscheinen unausweichlich. Wenn man dies will.
Gefragt ist jetzt der Gemeinderat
Spätestens jetzt ist der Schwebheimer Gemeinderat in der Pflicht, sich nicht mehr mit den bisherigen Informationen zum Personalwesen zufriedenzugeben. Er muss die richtigen Fragen stellen, auf schlüssige und belegbare Antworten drängen und die Aufarbeitung intensiv begleiten.
Denn nicht nur die Mitarbeitenden im Rathaus haben einen Anspruch auf ein zufriedenstellendes Arbeitsumfeld, sondern auch die Bürgerinnen und Bürger können von ihrer Verwaltung erwarten, dass sie zielorientiert in ihrem Sinne arbeitet, ohne sich in internen Kämpfen aufzureiben.