Strohhalme aus Plastik? Die gibt's seit gut vier Jahren nicht mehr in der kleinen Kaffeerösterei in der Rückertstraße. Die Halme sind aus Papier oder wenn sie für Heißgetränke benutzt werden, aus Maisstärke, erzählt Jonas Hofmann. Und sie kommen nicht aus Fernost, die Transportwege sind nicht weit. Einwegbecher aus Graspapier gibt es auch schon länger.
Corona hat Elke Hofmann und Jonas Hofmann auf die Idee gebracht, noch mehr für die Umwelt zu tun. Nachdem es Kaffee seit einiger Zeit nur noch To-go, zum Mitnehmen, gibt, fällt ziemlich viel Abfall an. Deswegen wollen sich die Hofmanns dem bundesweiten Pfandsystem "recup" anschließen. Die Kunden können dann entscheiden, ob sie sich einen Kaffee im Wegwerf-Becher kaufen oder sich für die wiederbenutzbare Pfand-Variante entscheiden.
Wie funktioniert das Pfandsystem recup?
Jonas Hofmann erklärt das Pfandsystem. Wer zum Beispiel dann in der Kleinen Kaffeerösterei einen Pfand-Cappuccino mitnehmen möchte, zahlt einen Euro Aufschlag für den Becher. Zum Abgeben muss er nicht wieder kommen, er kann den Becher an jeder anderen Verkaufsstelle, egal, in welcher Stadt, abgegeben, die das System anbietet. Wenn jemand einen Becher abgibt, wird er gespült und wiederverwendet.
In Würzburg und Bamberg sei das Angebot schon groß, so Jonas Hofmann. In den größeren Städten in Deutschland sowieso. Je mehr Anlaufstellen es gibt, umso leichter wird es für die Kundinnen und Kunden werden, sich gegen den Wegwerf-Becher zu entscheiden, so Jonas Hofmann. Im Raum Schweinfurt gibt es zur Zeit nur drei Anlaufstellen: Die Shell-Tankstellen in Niederwerrn und Gochsheim und die Aral in der Würzburger Straße in Schweinfurt. Jens Hofmann hofft, dass noch viele der Cafés und Bäckereien in der Stadt nachziehen. "Wir wollen Vorreiter sein", sagt er.
Kaffee zum Mitnehmen: das läuft auch in der Corona-Zeit gut. Elke Hofmann hat aber auch beobachtet, dass viele Leute bewusst jetzt auch mal einen besonderen Kaffee für Daheim kaufen. Was sie auch erlebt: Viele kaufen jetzt bewusst in der Stadt, nicht im Internet. Auch, um Betriebe wie die Kaffeerösterei zu unterstützen. Regionalität spiele eine große Rolle. "Das ist schön, dass ihr an uns denkt", freut sie sich zusammen mit ihrem Sohn über treue Kundschaft.
Worüber sie sich noch freuen: Beim Verkostungswettbewerb der Deutschen Röstergilde 2021 gab es wieder zwei Goldmedaillen: Einmal für den Bio-Espresso Gipfelstürmer und eine für den Jubiläumskaffee. Die beiden in Schweinfurt gerösteten Kaffees holten schon mehrmals Gold.
Elke und Jonas Hofmann sehen als Beweis dafür, dass sie die Qualität halten können. Oder wie es Jonas Hofmann sagt: "Wir können unser Handwerk checken."
Informationen über das recup-System gibt es im Internet unter recup.de