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Dingolshausen
Martin Reuter: Der Mann, der als Regisseur mit hinter dem Erfolg der Schoppenelf in Dingolshausen steht
Er ist nicht nur mittendrin beim Schoppenelf-Fasching, bei Martin Reuter laufen die Fäden des Faschings in Dingolshausen zusammen. Erlebt hat er schon einiges.
Regisseur Martin Reuter (kniend, Zweiter von links) hat sich bei der Schoppenelf einen Namen gemacht. Er und Präsident Rudi Aumüller (hinten stehend mit Hut) können auf ein großes und engagiertes Team zurückgreifen.
Foto: Michael Hauck | Regisseur Martin Reuter (kniend, Zweiter von links) hat sich bei der Schoppenelf einen Namen gemacht. Er und Präsident Rudi Aumüller (hinten stehend mit Hut) können auf ein großes und engagiertes Team zurückgreifen.
Gerald Effertz
 |  aktualisiert: 22.02.2025 02:32 Uhr

Wenn beim traditionellen Schoppenelf-Fasching in Dingolshausen der Name Martin ("Mattla") Reuter fällt, dann wissen alle Bescheid: Seit Anfang der 2000er Jahre laufen bei ihm alle Fäden zusammen. Reuter ist der Regisseur der Schoppenelf und jemand, der "selbst in hektischen Situationen den Überblick behält", sagt Altbürgermeister Lothar Zachmann-Schorr, selbst ein Urgestein der Schoppenelf.

"Vor allem den ganz jungen oder den Erstakteuren nimmt er auf sehr humorvolle Weise und auf eine lockere Art die Aufregung." Zudem, so sagt der Altbürgermeister, sei er "für den Ablauf hinter der Bühne seit Jahrzehnten ein Garant für ein optimales Timing und ein sicherer Anker für die Schoppenelf insgesamt".

Doch wie sieht der so Gelobte seine Aufgabe? "Meine Aufgabe ist es, die Sitzungen am Laufen zu halten; egal was passiert, es muss schnell eine Lösung her", sagt Martin Reuter. "Der Zuschauer bekommt vieles nicht mit – und so soll es sein", stellt er fest.

Warum es den "Stift der Regie" braucht und worüber Martin Reuter richtig lachen kann

Es gibt bei der Schoppenelf viel zu tun. So gesellte sich neben vielen Helfern der im Dingolshäuser Sprachgebrauch genannte "Stift der Regie" dazu. "Den Stift der Regie, den gibt es, weil es einfach nicht mehr alleine zu bewältigen war – vor Ort zu sein und den Akteuren ein Mikrofon aufzusetzen", erklärt Regisseur Reuter.

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Auch technisch hat sich einiges getan. "Am Anfang hatten wir zwei 500 Watt Strahler und Mikrofone mit Kabel", erinnert sich Reuter. "Jetzt gibt es Head-Sets, wo am liebsten jeder eins hätte, was natürlich mehr Aufwand macht, und zwei Hände mehr benötigt werden", sagt Regisseur Reuter. Peter Götz unterstützte ihn von 2009 bis 2015; seit 2016 ist es Alexander Finster. "Aber 'Stift' ist der keiner mehr, der macht sei Zeuch", sagt Reuter und lacht.

Wann er beim Schoppenelf-Fasching so richtig lachen kann? Wenn sein Freund Alfons Kleespies in der Bütt ist, "ein Urgestein mit fränkischem Dialekt und Wortwitz". Und "natürlich, wenn zum Beispiel die "HU-HU- Engerli" (Alfons Kleespies und Dieter Linder) auf der Bühne standen", stellt Reuter schmunzelnd fest.

Reuter: Fasching ist auch Familiensache – und manche muss man zwingen

"Manche Familien geben ihr Talent weiter, von klein auf sind die dann dabei und mancher steigt in die Fußstapfen der Eltern", erzählt Reuter und nennt als Beispiel Daniel Linder, dessen Vater ebenfalls auf der Bühne stand. Ein Selbstläufer sei das allerdings nicht nicht, "den ein oder andren muss man zu seinem Glück zwingen", stellt Reuter fest. "Aber wer einmal auf der Bühne war, der kommt von der Schoppenelf nicht mehr los." Eine Tatsache, die Reuter und seine vielen Mitstreiter stolz macht.

Was aufgeführt wird, schaue sich der Präsident Rudi Aumüller im Vorfeld alleine an, in der Aufbauwoche "kommen wir dann dazu", so Reuter. "Wir schrauben und feilen an allen Auftritten, wo wir können, um das Beste unserem Publikum präsentieren zu können."

Auch bei der Schoppenelf gab es schon mal richtige Pannen

Alles kann nicht rund laufen, und so gab es auch bei der Schoppenelf mal Pannen. "Einmal fiel der Strom aus – eine Katastrophe für uns", erinnert sich Reuter. Christian Behringer (Technik) schaute ihn ratlos an. Was los war, zeigte sich schnell bei einem Blick in den Sicherungskasten. "Wir haben die Sicherung rein und dann gab die ein ratterndes Geräusch von sich", erinnert sich Reuter. Und dann? Dann habe er das gemacht, was Behringer ihm sagte: Die Sicherung festgehalten, es war "eh gleich Pause". In der Pause dann halfen alle zusammen, es wurde neu verkabelt und fast keiner merkte was, erinnert sich Reuter. Heute kann er darüber lachen.

Es ist eine Tradition am Programmende alle Akteure auf die Bühne zu bitten: Unter ihnen auch immer zu finden: Martin Reuter (mit Weinglas in der Hand). Er ist für alle Akteure ein verlässlicher und akribischer Ansprechpartner.
Foto: Michael Hauck | Es ist eine Tradition am Programmende alle Akteure auf die Bühne zu bitten: Unter ihnen auch immer zu finden: Martin Reuter (mit Weinglas in der Hand).

Warum die Schoppenelf so erfolgreich ist? Für Reuter ist das eigentlich keine Frage. "Die Schoppenelf ist die Schoppenelf, eine Familie, mit dem Ziel unser Publikum bestmöglich zu unterhalten, einfach Weltklasse", sagt der Mann stolz, der normalerweise nicht im Rampenlicht steht. Bis auf einen Ausflug auf die Bühne, als Akteur 2011 mit Peter Götz, "ganz spontan mit Plan-B", oder zeitweise als Elferrat.

Normalweise steht Martin Reuter – neben vielen anderen Tätigkeiten – an der Tür zum Saal, und erst auf sein Kommando gehen die Akteure in die Halle. Alle wissen, was sie an ihm haben. Mit seiner Art kommt er bei allen Mitstreitern gut an. "Der Zusammenhalt bei der Schoppenelf ist hervorragend", sagt Reuter. Und das ist wichtig, denn es gilt viel auf- und nach den Sitzungen wieder abzubauen. Hier können sich Regisseur Reuter und Präsident Aumüller auf viele Helfer verlassen.

 
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