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Gerolzhofen
Leserforum: Will man mahnen oder ausradieren?
Bearbeitet von Gabriele Kriese
 |  aktualisiert: 10.02.2024 21:59 Uhr

Zum Artikel "Neuer Straßenname: Wenn plötzlich das Konto gesperrt ist" (vom 9. Februar) erreichte die Redaktion folgende Leserzuschrift.

Mahnen oder abschrauben: Was wollen wir mit der Umbenennung der Nikolaus-Fey-Straße beweisen? Dass wir durch Abschrauben eines Straßenschild Gerolzhöfer Geschichte aufarbeiten und uns damit "unangenehmer" Vergangenheit entledigen. Dass wir einen Straßennamen entfernen, der seit Jahrzehnten ausschließlich eine Orientierungshilfe ist, ganz sicher nicht verehrt wird, eine völlig untergeordnete Rolle als Straßennamen in Gerolzhofen spielt und vor allem kein Mensch, der diese Straße sucht oder befährt, sich mit dem Straßennamen beschäftigt.

Straßennamen dienen vorrangig der Erschließung und nicht dem Geschichtsunterricht. Wie kann ein Straßenname den Ruf schädigen, der keinerlei Bekanntheit in der Öffentlichkeit hat?

Allerdings kann der Ruf einer Stadt durch nachhaltigen Publizismus einer Sache durchaus rufschädigend werden. Was bewirken wir mit der Straßenumbenennung? Gut 65 Jahre hat der Straßenname keinen Menschen interessiert, und sollte die Straße aus Vernunftgründen nicht umbenannt werden, wird das mit Sicherheit danach wieder der Fall sein.

Also was will man eigentlich? Mahnen oder ausradieren?

Man sollte der Entscheidung der Bergtheimer Ratsmitglieder folgen, die mit sehr deutlicher Mehrheit gegen die Umbenennung "ihrer" Nikolaus-Fey-Straße gestimmt haben. Stattdessen ergänzt man die Hinweisschilder mit erklärenden Tafeln. Die zweifelsfrei bessere Lösung.

"Ein mahnendes Beispiel erhalten, dass sich Menschen verführen und verblenden lassen", so die Meinung des ersten Bürgermeisters von Bergtheim, der man sich nur anschließen kann. Dies ist ein ehrlicher Umgang mit der Geschichte, sich der Vergangenheit zu stellen.

Ein weiteres, ausschlaggebendes Argument gegen die Umbenennung der Straße war das Votum der betroffenen Anlieger. So sollte demokratische Mitbestimmung aussehen.

Gerd Kirchner
97447 Gerolzhofen

 
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  • R. S.
    @marmer : Es ist immer sehr leicht " dahergeredet " , wenn man selbst nicht betroffen ist! 😉
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  • M. S.
    Mh ist das so? Naja, dann machen Sie es sich aber auch leicht.

    So oder so - der Name ist historisch belastet, er gehört weg.
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  • G. W.
    Schon mal mit Anliegern gesprochen
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  • M. S.
    Wozu sollte man mit den Anliegern darüber reden? Das ist nichts anderes, als würde ich mich auf einen beliebigen ALDI-Parkplatz hinstellen und rauskommende Kunden mit vollen Einkaufswägen fragen, ob sie ALDI gut finden. Das dabei entstehende Meinungsbild ist doch vorhersehbar. Und genau so wird es mit den meisten Anliegern sein - die wollen keine Änderung, egal wie der Name ist, denn das wollen sie nie.

    Zunächst einmal ist es ein Thema für die Stadt Gerolzhofen, denn wenn man daran festhält, weiterhin einem hochrangigen und überzeugten Nazi eine Straße zu widmen nachdem neueste Forschungsergebnisse ihn in ein absolut schlechtes Licht stellen, macht man sich als gesamte Stadt nach außen nur lächerlich.

    Und wie das nach außen hin wirkt, muss man auch nicht weiter diskutieren: Schönfärbung des 3. Reiches, und keine Konsequenzen daraus ziehen.

    Eine Vielzahl Städte haben ihre Nikolaus-Fey-Straßen bereits umbenennt, und oh Wunder, sie haben es alle überlebt. Auch die Anlieger.
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  • G. R.
    Kann ihnen nur zustimmen
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  • M. S.
    Würde die Straße "Adolf-Hitler-Straße" heißen, dann gäbe es darüber gar keine Diskussion. Der Name würde geändert, fertig.

    Genauso erübrigt sich hier jede weitere Diskussion: Fey war ein hochrangiger Nazi und Überzeugungstäter. Nichts, wofür man sich einen dauerhaften Straßennamen verdient hat.
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  • R. S.
    👍
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