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Hundelshausen
Leserforum: Wilderei durch überjagende Hunde
Erneut meldet sich ein Jäger, in dessen Revier Jagdhunde des Staatsforsts eingedrungen sind.
Foto: Symbolbild Bernd Wüstneck | Erneut meldet sich ein Jäger, in dessen Revier Jagdhunde des Staatsforsts eingedrungen sind.
Bearbeitet von Helmut Hickel
 |  aktualisiert: 07.04.2020 13:12 Uhr

Zum Artikel: „Am Tag Touristen – und nachts Jagdgegner“  erreichte uns folgender Leserbrief:

Ich bejage seit 1980 das Revier „Knetzgau-Wohnau“ unterhalb des Zabelsteins. Es hat eine lange gemeinsame Grenze zu zwei Forstrevieren des Bayerischen Staatsforstbetriebs. Die Aussagen im Artikel kann ich nur bestätigen.

Seit vielen Jahren kommt es auch in meinem Jagdrevier regelmäßig, mit steigender Tendenz, zur Wilderei durch überjagende Hunde. Hierdurch verletzt der mittlerweile privatisierte Forstbetrieb mein Jagdrecht; und dies ist eine Straftat.

Bei diesen Drückjagden kommt es nicht nur zu kurzzeitigen kleineren Grenzüberschreitungen. Die weitaus meisten Überjagungen dauern zwischen einer halben und 2 ½ Stunden, meist verbunden mit einer Hetzjagd auf Rehe. Die weitjagenden Hunde durchjagen u. a. das Revier meines Jagdnachbarn und mein Revier von der Staatswaldgrenze bis zur Straße Oberschwappach – Donnersdorf, das sind ca. 1,5 km.

Für Drückjagden gibt es „Grundsätze für Bewegungsjagden“, die sowohl für die Bay. Staatsforstverwaltung, als auch für den privaten Jäger gelten, siehe Grundsätze für die Jagd im Bay. Staatswald. Bei deren Beachtung sollten solche Vorfälle nicht vorkommen.

Mehrere Gespräche mit dem Forstbetriebsleiter und der Revierleiterin brachten keine Ergebnisse und auch keine jagdlichen Verhaltensänderungen. Ja, was nutzen die besten Zielsetzungen, wenn sie weniger wert sind als das Papier, auf dem sie gedruckt sind.

Durch die hohen Abschüsse im Staatswald hat bei mir und vielen Angrenzern der Wildbestand abgenommen. Ich kann meinen vorgeschriebenen jährlichen Abschuss manchmal nicht erfüllen.

Von staatlicher Seite wird immer gesagt, wir jagen nicht auf Rehwild, sondern hauptsächlich Schwarzwild. Hierzu geben die amtlichen Statistiken ein genaues Bild. Hiernach sind im gesamten Landkreis Haßberge die Rehwildstrecken von 2017 bis 2018 um 74 Stück (1,73%) gestiegen. Im Staatswaldrevier „Nördlicher Steigerwald“ sind die Rehwildstrecken von 2017 bis 2018 um 62 Stück (13,90%) gestiegen.   

Im gleichen Zeitraum sind im gesamten Landkreis Haßberge die Schwarzwildstrecken um drei Stück (0,27%) zurückgegangen und im Staatswaldrevier sind die Schwarzwildstrecken um 67 Stück (41,88%) zurückgegangen.   

Hieran sieht man deutlich, wem die jagdliche Aufmerksamkeit gilt.

Jürgen Lutsch
97437 Sylbach

 
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