Zum Artikel "Amazon kommt ins Gewerbegebiet Oerlenbach-Poppenhausen" (vom 16. September) erreichte die Redaktion folgender Leserbrief.
Die frohe Botschaft, 14 Wochen vor Weihnachten, im Tagblatt lautet: Amazon schafft über 100 Arbeitsplätze und hat dabei der Gemeinde Poppenhausen versichert, dass man den Mindestlohn auf den Cent genau einhalten werde. Dabei darf Amazon doch gar nicht weniger als den Mindestlohn bezahlen!
Deshalb ist diese Zusage so „wertvoll“ wie die einer Privatperson, die in Poppenhausen ein Wohnhaus errichten will und sich dabei bereit erklärt, innerhalb der Ortschaft mit dem Auto 50 km/h einzuhalten.
Wichtiger wäre hingegen die Nachfrage der Redaktion an die Gemeinde gewesen, mit welchen steuerpflichtigen Gewinnen und damit verbundenen Gewerbesteuereinnahmen gerechnet werden kann.
Amazon-Chef Bezos ist nicht deswegen die reichste Einzelperson der Welt, weil er willig Steuern abführt, sondern weil er eher dafür bekannt ist, diese Verpflichtungen soweit möglich zu umgehen.
Was hat Amazon sonst noch für Konsequenzen? Das Unternehmen ist Mitverursacher verödeter Innenstädte durch Leerstände vieler Gewerbeimmobilien mit entsprechenden Arbeitsplatzverlusten und einer weiteren Zunahme der Verkehrsbelastung auf den Straßen, vor allem innerorts. Aber da heißt der Hauptschuldige nicht Amazon, sondern Konsument!
Bernhard Diebold
97456 Dittelbrunn
Sie entschuldigen ihr Verhalten in MP-Kommentaren öfters damit, dass bemängelte Waren Amazon zurücknimmt - und dann verschreddert. Waren die mit Energie- und Materialaufwand hergestellt geliefert und mit Energie wieder zurücktransportiert und zerstört werden. Zudem haben für diese Waren in meist ärmeren Ländern Menschen gearbeitet - für den Müll! Es ist eine Missachtung ihrer Arbeitsleistung. Aber soweit denken sie nicht: sie sind Wölfe im grünen Schafspelz, die Waren & Werte dem Reißwolf übergeben.