2,5 Millionen Euro erlöst die Stadt mit Gebühren aus Parkplätzen und Parkhäusern im Jahr. Dagegen stehen laufende Investitionen von 1,8 Millionen Euro. Bleibt ein Plus von 0,7 Millionen Euro. Klingt gut, allerdings nur auf dem Papier des Haushaltsentwurfs, der die Kosten und geplanten Investitionen in verschiedene Bereiche aufteilt. Doch wenn man es richtig überlegt, müsste beim Bereich Parken ein dickes Minus stehen, betonte Grünen-Stadtrat Reginhard von Hirschhausen in den Haushaltsberatungen am Montag. Rund 26,6 Millionen Euro investiere die Stadt in den nächsten Jahren in ihre Parkhäuser. Da sei es an der Zeit – aus ökologischen wie wirtschaftlichen Gründen – über eine Anpassung der Gebühren nachzudenken.
Alleine im nächsten Jahr sind 2,6 Millionen für die Generalsanierung der Tiefgarage Graben eingeplant, die laut Baureferent Brettin im Frühjahr 2021 beginnen und bis November abgeschlossen werden soll. Mit eine der größten Investitionen im nächsten Jahr werden die geplanten sechs Millionen Euro für den Neubau des Parkhauses in der Mainberger Straße sein. Das liegt nah an der Innenstadt, so Bürgermeister Sebastian Remelé auf den Einwurf von FDP-Stadtrat Georg Wiederer, der attraktive Parkmöglichkeiten in der Innenstadt angemahnt hatte. Die Parkplatzversorgung ist nach Ansicht des Oberbürgermeisters gut, seit Einführung des Parkleitsystems sei auch einfach erkennbar, wo freie Plätze sind. Nur in Stoßzeiten, zwischen 11 und 13 Uhr, seien viele Plätze belegt. Danach zeigte sich – zumindest in den Parkhäusern – ein "erschreckendes Bild der Entspannung".
Soll heißen: die Straßen sind zugeparkt, die oberirdischen Parkplätze werden gut genutzt. In den Parkhäusern dagegen ist viel Platz. Gründe gibt es dafür viele, wie die Erklärung von Ordnungsreferent Jan von Lackum nahelegt: Gibt es Möglichkeiten für kostenloses Parken um die Parkhäuser herum oder gleiche Tarife auf oberirdischen Plätzen, verlieren die Parkhäuser. Man werde ein Parkraumkonzept erarbeiten, so von Lackum auf Nachfrage von prosw-Stadträtin Christiane Michal-Zaiser. Dabei wird es wohl auch um die Gebühren gehen.
Nach Ansicht von OB Remelé müsse man über eine Steigerung der Tarife nachdenken, um die Parkhäuser wirtschaftlich zu halten, nachdem man das in Schweinfurt jahrzehntelang nicht gemacht habe. In Sachen Parkraumkonzept geht es allerdings auch um mehr als um Gebühren. Man mache sich Gedanken, wo es mögliche Flächen zum Parken in oder auch außerhalb der Stadt gebe, so von Lackum. Der Einwurf Wiederers, man könnte doch ein Grundstück suchen, auf dem ein privater Investor ein Parkhaus bauen könnte, scheint nicht weit hergeholt. Es habe solche Gespräche gegeben. Ob der Bedarf da sei, wäre allerdings fraglich.
Das Thema Parkraumkonzept und Gebühren wird also ein Thema sein, über das der Stadtrat wohl im kommenden Jahr diskutieren wird. Dann, so forderte CSU-Stadtrat Oliver Schulte, müssten Fakten auf den Tisch, um eine Übersicht zu bekommen: Wo sind wann viele Plätze frei in den Parkhäusern und warum.
Wenn das Parken teuerer werden soll muss man etwas für den ÖPNV anbieten, damit der SWer Einzelhandel nicht leidet.
Warum sind die Grünen von SW-Stadt zur Reaktivierung der Steigerwaldbahn nicht hörbar, i Ggs. zu ihren Parteikollegen Th. Vizl & M. Rottmann? Bekamen die SWer Grünen hier einen Maulkorb von der CSU? Stand überhaupt dazu etwas im schwarz-grünen Koalitionsvertrag?
Nach Vorschlag von Wittek-Brix (Karlsruher Modell) mit Citybahn würden SWer Innenstadt & Einzelhandel belebt! SW bekäme eine zu 80 % bezuschusste Straßenbahn, was laut M. Rottmann neuerdings auch in Kombination mit Bahnreaktivierungen möglich ist! Das wären viel höhere Zuschüsse als die 5 Mio. für die Blümchenschau.
Man kann nur noch staunen