zurück
Würzburg
Langstreckenläufer: Quer durchs Land für den guten Zweck
Markus Marschhäuser plant einen Deutschlandlauf - Für ihn geht es von Flensburg bis auf die Zugspitze. Dabei möchte er mit der Aktion Spenden sammeln. Wie kam er darauf?
Noch trainiert Markus Marschhäuser am Main für seinen Deutschlandlauf. Der Schwanfelder wird ab Ende August für einen guten Zweck 1400 Kilometer quer durchs Land laufen.
Foto: Johannes Kiefer | Noch trainiert Markus Marschhäuser am Main für seinen Deutschlandlauf. Der Schwanfelder wird ab Ende August für einen guten Zweck 1400 Kilometer quer durchs Land laufen.
Maria Faiß
Maria Pfister
 |  aktualisiert: 12.02.2024 00:08 Uhr

Insgesamt 1400 Kilometer möchte der Schwanfelder Markus Marschhäuser in 28 Tagen zurücklegen - und das nicht mit dem Auto oder Fahrrad, sondern zu Fuß. Der 27-jährige Langstreckenläufer, der in Würzburg lebt, plant eine Tour, die im Norden Flensburgs starten und auf der Zugspitze enden soll. Genannt hat er die Aktion "RATC - Run Across The Country". Ziel sei es durch erlaufene Spenden zwei Sozialprojekte im Raum Mainfranken zu unterstützen

Marschhäuser ist kein Anfänger auf dem Gebiet - seit 2014 ist er bereits sieben Marathons gelaufen und läuft auch immer wieder gerne Strecken jenseits der typischen Distanz von 42,195 Kilometern. Am 30. August fällt der Startschuss für seinen Spendenlauf an der Grenze zu Dänemark. Bis dahin ist für den Läufer hartes Training angesagt, um die Strecke mit 19 500 Höhenmetern im geplanten Zeitraum zu schaffen.

"Ich folge keinem speziellen Trainingsplan. Ich mache das so, wie ich es für richtig halte. In den letzten Wochen habe ich intensiv trainiert und bin jede Woche ungefähr 140 Kilometer gelaufen", sagt Marschhäuser. Er sei als Vorbereitung zum Beispiel den Spessart-Weg oder auch von Würzburg nach Schweinfurt gelaufen.

Die Planung und Vorbereitung liefen neben Vollzeitstudium und Nebenjob

Die Aktion habe er komplett alleine geplant und organisiert. "Von Routenplanung, Social Media, Internetauftritt bis zur Kooperation mit Unternehmen war viel zu tun. Aber wenn man etwas gerne macht, nimmt man auch eine Sieben-Tage-Woche in Kauf", so Marschhäuser. Neben den Vorbereitungen macht er seinen Master in Wirtschaftsingenieurwesen und arbeitet in Teilzeit. Den Zeitpunkt des Laufs habe er bewusst gewählt - aktuell habe er Semesterferien und er konnte sich unbezahlten Urlaub nehmen. "So etwas macht man nur einmal im Leben und ich weiß nicht wann ich dafür wieder Zeit haben werde."

"So etwas macht man nur einmal im Leben und ich weiß nicht wann ich dafür wieder Zeit haben werde."
Markus Marschhäuser, Langstreckenläufer

Die körperlichen Herausforderungen werde er wahrscheinlich gut meistern. Dass er sich verletze oder andere Probleme bekomme, sei bei Strecken abseits geteerter Wege natürlich trotzdem möglich. Das könne er nie völlig ausschließen. "Ich sehe aber vor allem eine Belastung darin, die langen Strecken völlig alleine zu laufen. Das kann schon ziemlich auf die Psyche gehen", vermutet er. Deswegen habe er sich für manche Etappen Begleiter gesucht, die mit ihm laufen oder vom Fahrrad aus unterstützen. An zwei Ruhetagen in Wolfenbüttel und Würzburg werde er darüberhinaus auch von einer befreundeten Physiotherapeutin betreut.

Wohin die Spenden gehen

Der 27-Jährige bereitet sich seit Wochen auf den Lauf vor.
Foto: Johannes Kiefer | Der 27-Jährige bereitet sich seit Wochen auf den Lauf vor.

Die eingenommenen Spenden gehen zum einen an das Flüchtlingshilfeprojekt "Hermine". Im Verein sind überwiegend Studierende der Universität und der Fachhochschule Würzburg, deren Ziel es ist, den Versorgungsengpässen in der europäischen Flüchtlingshilfe entgegenzuwirken. "Meine Freundin ist dort aktives Mitglied und auch ich habe bereits bei Aktionen geholfen", so Marschhäuser. Er fände die Arbeit, die der Verein leistet, vor allem in den aktuellen Zeiten wichtig.

"Ich bin einfach ein Abenteurer."
Markus Marschhäuser, Langsreckenläufer

Und zum anderen erhält "Sternenzelt Mainfranken" einen Teil der Einnahmen. Der Kinderhospizverein möchte Familien mit lebensbedrohlich oder lebensverkürzt erkrankten Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen betreuen und entlasten. Auch hier habe Marschhäuser einen persönlichen Bezug. "Die Mutter eines Freundes ist im Vorstand des Vereins und so bin ich darauf aufmerksam geworden."

Die Spenden kämen vor allem von Unternehmen, die Marschhäuser für die Aktion begeistern konnte. Aber natürlich könnten auch Privatpersonen über die RATC-Internetseite www.ratc2020.de direkt an die Organisationen spenden.

Wie er auf die Idee kam

Die Idee für den Lauf durch Deutschland kam ihm schon vor über einem Jahr. Damals habe er an einem Firmenlauf teilgenommen bei dem pro gelaufenem Kilometer Spenden gesammelt wurden. "Für meine Aktion habe ich mich dann jedoch dazu entschieden jedem Spender selbst zu überlassen, wie viel er geben möchte", erklärt Marschhäuser. Außerdem wollte er schon immer einmal quer durchs Land laufen. "Ich bin einfach ein Abenteurer."

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Würzburg
Schwanfeld
Maria Pfister
Fahrräder
Kinder und Jugendliche
Lebensgefahr
Probleme und Krisen
Routenplanung
Semesterferien
Spenderinnen und Spender
Versorgungsengpässe
Wirtschaftsingenieurwesen
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top