
Als sie selbst alleine auf ihrer Laufstrecke unterwegs war, kam Tina Treutlein aus Zeilitzheim eine Idee. Wegen der Corona-Pandemie kann die gelernte Lauftherapeutin aktuell keine Gruppen trainieren. "Ich weiß von Kunden, dass sie das sehr vermissen", sagt die 38-Jährige. Wie sie dennoch die Leute motivieren kann, weiterzumachen, das Laufen nicht aufzugeben, habe sie überlegt. Ihre Lösung: ein virtueller Spendenlauf, den jeder Teilnehmer auf seiner gewohnten Laufstrecke vor der Haustür absolvieren kann. Trotz "social distancing" habe man damit ein gemeinsames Trainingsziel, sagt Treutlein.
Zuhause schilderte sie ihre Idee ihrem Mann, Alexander Treutlein, selbst Wettkampf- und Marathonläufer. Dann recherchierte sie, wofür sie Geld sammeln könnte. "Ich habe gesehen, dass im Antonia-Werr-Zentrum, St. Ludwig, die Benefizveranstaltungen aufgrund von Corona ausfallen", erzählt Treutlein. Schnell stand fest: Die gesammelten Spenden sollen der Einrichtung zugute kommen.

Keine vorgegebene Strecke
Für den Lauf – geplant ist er für den 28. Juni – gibt es keine feste, vorgegebene Strecke, jeder kann laufen, wo er möchte. Auch auf dem Laufband, fügt Treutlein hinzu. Die Distanzen gibt die Trainerin vor: Wer Walken möchte, der kann sich zwischen Distanzen von 2,5, fünf oder 7,5 Kilometern entscheiden, wer joggen möchte, dem stehen Distanzen von fünf, zehn oder 21 Kilometern (Halbmarathon) zur Auswahl. Nach der Anmeldung, die per E-Mail erfolgt, bekomme man eine Startnummer zugeschickt. Bisher hätten sich knapp 160 Teilnehmer angemeldet, darunter viele Halbmarathonläufer, berichtet die 38-Jährige. Über die sozialen Netzwerken Instagram und Facebook habe sie Aufrufe gestartet.
Mit ihren Kunden stehe sie ohnehin in Kontakt, sagt die Lauftherapeutin, aber auch den Teilnehmern von "außerhalb" helfe sie gerne bei der Vorbereitung. "Wenn sie Tipps für das Training brauchen, dann gebe ich ihnen diese." Normalerweise verdient sich Treutlein, die hauptberuflich als Mediengestalterin arbeitet, mit ihren Lauf- und Fitnesskursen etwas Geld dazu. Auf Anmeldegebühren für den Spendenlauf verzichtet sie dennoch: "Die freiwillige Spende soll zu Hundert Prozent an das Antonia-Werr-Zentrum gehen", sagt sie.