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Schweinfurt
Landsmannschaft der Deutschen aus Russland: Wir sind keine Entscheider, sondern nur Berater für Spätaussiedler
Albina Baumann dementiert den Vorwurf des russischen Regimekritikers Alexej Schwarz, die Landsmannschaft habe seine Einreise als Spätaussiedler verhindert.
'Wir unterstützen Spätaussiedler nur ehrenamtlich bei der Antragstellung. Die Entscheidung wird von deutschen Behörden getroffen', sagt Albina Baumann, die stellvertretende Vorsitzende der Landesgruppe Bayern der Deutschen aus Russland.
Foto: Anand Anders | "Wir unterstützen Spätaussiedler nur ehrenamtlich bei der Antragstellung. Die Entscheidung wird von deutschen Behörden getroffen", sagt Albina Baumann, die stellvertretende Vorsitzende der Landesgruppe Bayern der ...
Irene Spiegel
 |  aktualisiert: 08.02.2024 11:39 Uhr

Landsmannschaften sind keine "Entscheider" über Anträge von Spätaussiedlern. Das stellt Albina Baumann klar. Sie ist stellvertretende Vorsitzende der Landesgruppe Bayern, Vorsitzende der Ortsgruppe Würzburg-Kitzingen und Frauenbeauftragte der Landsmannschaften der Deutschen aus Russland auf Bundesebene.

Der russische Oppositionelle Alexej Schwarz, der als politischer Flüchtling seit Anfang Februar in Schweinfurt lebt, hatte im Gespräch mit dieser Redaktion den Vorwurf erhoben, die Landsmannschaft der Deutschen aus Russland habe seine Einreise in Deutschland als Spätaussiedler verhindert. Das dementiert Baumann: "Wir unterstützen Spätaussiedler nur ehrenamtlich bei der Antragstellung, die Entscheidung wird von deutschen Behörden getroffen."

Die in den 1950er-Jahren gegründeten Landsmannschaften haben es sich zur Aufgabe gemacht, die im Zweiten Weltkrieg Vertriebenen in Deutschland und die in der Sowjetunion deportierten Deutschen zu unterstützen beziehungsweise zusammenzubringen. Das geschieht zum einen auf kultureller Ebene, zum anderen in Form von konkreter Hilfestellung für Spätaussiedler bei der Antragstellung für die Einreise in die Bundesrepublik Deutschland.

Ehrenamtliche in den Landsmannschaften bieten an, die Antragsstellung zu übernehmen, indem ihnen eine schriftliche Vollmacht erteilt wird. Man brauche diese Helfer aber nicht, um Spätaussiedler zu werden. Jeder Bewerber könne seinen Antrag auch alleine stellen, sagt Baumann.

Prüfung des Spätaussiedlerantrags erfolgt beim Bundesverwaltungsamt

Die gesetzliche Grundlage für die Aufnahme von Spätaussiedlern ist das Bundesvertriebenengesetz (BVFG ). Bis Ende 1992 geborene Personen werden als Spätaussiedler anerkannt, wenn sie folgende Bedingungen erfüllen: Abstammung von zumindest einem Elternteil mit deutscher Staatsangehörigkeit oder deutscher Volkszugehörigkeit, deutscher Nationalitätseintrag im Inlandspass oder anderen behördlichen Registern und Nachweis ausreichender deutscher Sprachkenntnisse. "Das wichtigste Kriterium aber ist das persönliche Bekenntnis zur deutschen Nationalität", betont Albina Baumann.

Die Prüfung eines Spätaussiedlerantrags erfolgt zentral beim Bundesverwaltungsamt. Wenn die Voraussetzungen zur Aufnahme erfüllt sind, erhält der Antragssteller einen Aufnahmebescheid. Nach Einreise in die Bundesrepublik Deutschland werden die Spätaussiedler und deren Familienangehörige in der Außenstelle Friedland des Bundesverwaltungsamts registriert. Danach erfolgt die Verteilung auf die Bundesländer.

 
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  • Mila
    Viele „russlanddeutsche“ Bürger, das darf man nicht vergessen, wurden auch gezielt von Putin zu uns geschickt. Weil, wenn man unbedingt aus Russland weg will, glaubt keiner mehr dem Propaganda-Geschwätz. Aber es gibt auch viele Russen, die anders denken und momentan wegen dem Irrglauben der Pro-Putins leiden, oft angefeindet werden. Deshalb gibt es nur einen Weg: alle Pro- Putins müssen des Landes verwiesen werden, und zwar schnell.
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  • m.schmitt.stadtlauringen@gmail.com
    Eigentlich schade, dass man dieser, in einem einzigen Satz, zugegebenermaßen falschen Behauptung im vorigen Artikel soviel Platz einräumt!

    Wenn man schon eine stellvertretende Vorsitzende Bayern der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland zum Interview hat hätte man vielleicht mal nachfragen können weswegen so viele "Russlanddeutsche" eine Weltbild nachhängen, dass alles andere als demokratisch ist (Stichwort Ukraine).

    Hier windet sich der dt. Staat und Verantwortliche raus, weil ja nicht sein kann was nicht sein darf... das Spätaussiedler und Russlanddeutsche die sich in Russland diskriminiert und fremd gefühlt haben plötzlich doch dem alten Weltbild in bester Manier und großer Zahl nachhängen.
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  • IreneSpiegel
    MP-Redaktion: Das Interview mit den angesprochenen Fragen wurde geführt und wird noch veröffentlicht.
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