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Schweinfurt
Landrat sauer: Außenstelle des Finanzamts nicht im Landkreis
Der Landkreis hat sich um die geplante Verlagerung eines Teils des Finanzamts München beworben. Was Landrat Töpper an der Absage der Staatsregierung so erbost hat.
Die Außenstelle des Finanzamts München, die nach Schweinfurt verlagert werden soll, wird wohl nicht in die ehemalige Conn-Kaserne vor den Toren der Stadt einziehen. Sehr zum Ärger von Landrat Florian Töpper (SPD).
Foto: Anand Anders | Die Außenstelle des Finanzamts München, die nach Schweinfurt verlagert werden soll, wird wohl nicht in die ehemalige Conn-Kaserne vor den Toren der Stadt einziehen. Sehr zum Ärger von Landrat Florian Töpper (SPD).
Josef Schäfer
 |  aktualisiert: 11.02.2024 20:49 Uhr

Um zu gleichwertigen Lebensverhältnissen in ganz Bayern beizutragen und den ländlichen Raum zu stärken, hat die Staatsregierung beschlossen, eine Außenstelle des Finanzamts München nach Schweinfurt zu verlagern. Das hat Finanzminister Albert Füracker (CSU) im Juli 2020 im Schweinfurter Rathaus bekanntgegeben. In der Standortfrage hatte danach Landrat Florian Töpper (SPD) auch Liegenschaften in der ehemaligen Conn-Kaserne bei Geldersheim ins Spiel gebracht - und lange nichts aus München gehört.

Zieht es Finanzamt in die Stadtmitte?

Am Donnerstag, so berichtete es Frank Deubner vom Regionalmanagement des Landratsamtes am gleichen Tag in der Sitzung des Kreisentwicklungsausschusses des Kreistags, habe die Behörde eine Aussage des Landtagsabgeordneten Volkmar Halbleib (SPD) erreicht, das Finanzministerium bevorzuge einen Standort "möglichst zentral im Stadtgebiet mit Bahnanschluss". Das hat Landrat Töpper sichtlich erbost: Das Handeln der Staatsregierung sei in seinen Augen "nur noch unverständlich". Erst habe man gar keine Rückmeldung erhalten und sehe sich nun mit dieser Aussage konfrontiert: "Die Conn-Barracks liegen nicht weg von der Zivilisation."

Töpper wies auf eine Abmachung  mit der Staatsregierung von 2014/15 rund um die von der US-Army aufgegebene Kaserne hin. Seitens des Landkreises habe man damals gut und intensiv verhandelt. Die jetzt geäußerten Argumente "kann ich so nicht stehen lassen", sagte Töpper. Auch SPD-Kreisrätin Martina Braum zeigte sich "verwundert" über die Nachrichten aus München. CSU-Fraktionschefin Gabriele Jakob versuchte zu beschwichtigen: Wenn der Kreis bei der Behördenverlagerung nicht zum Zug komme, solle man zumindest weiter für einen lebenswerten Landkreis werben.

 
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  • N. K.
    Ich komme nicht umhin, die Tendenz der Kommentierungen herauszustellen:

    Da ist für die Außenstelle ein Bahnanschluss möglichst zentral im Stadtgebiet erwünscht. Meines Erachtens würde es ausreichen, wenn ein Dienstgebäude in einer Stadtrandgemeinde mit Bahnanschluss genutzt werden könnte. Schonungen beispielsweise bietet sich mit dem vor nicht allzu langer Zeit neu geschaffenen Haltepunkt an.

    Sollte allerdings der Gedanke, die Dienststelle zentral im Stadtgebiet (z.B. Post am Hauptbahnhof?) anzusiedeln weiter verfolgt werden, gehe ich davon aus, dass viele Mitarbeiter Wohnraum in Stadtrandgemeinden mit Bahnanschluss suchen. Ich kenne das Umfeld von München persönlich sehr gut: dort hat der ÖPNV einen großen Stellenwert. Es ist beispielsweise kontraproduktiv, die Steigerwaldbahn mit ihrer reizvollen Umgebung abzubauen. MP Söder sollte hier mit seinem Staatssekretär Eck ein ernsthaftes Wort reden.
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  • C. R.
    Jetzt ist es nun spannend. Nachdem die Post das Gebäude nahe des Hauptstadts weitgehend aufgegeben hat, könnte die Behörde dort einziehen. Wäre eine gute Entwicklung für dieses im Niedergang befindliche Stadtquartier. Gut gemacht, OB!
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  • S. S.
    In der Stadtmitte und Stadtbahnhof halten ja eh auch nur RBs. Sinnvoll wäre in der Nähe vom HBF.
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  • M. S.
    Zitat: das Finanzministerium bevorzuge einen Standort "möglichst zentral im Stadtgebiet mit Bahnanschluss"

    Passt ja hervorragend zur Devise "den ländlichen Raum stärken"und "gleichwertige Lebensbedingungen schaffen". Wer hier wohnt, auch in SW braucht zu 95% eh ein Auto. Der Bahnanschluss in Schweinfurt nutzt auch wenig wenn der eigene Wohnort, wie üblich keinen hat und Projekte wie die Steigerwaldbahn zusätzlich bekämpft werden.

    Interessanterweise verfügt die Außenstelle des Finanzamts Nürnberg Süd, welche in Bad Königshofen beheimatet ist weder einen Bahnanschluss, noch über einen Autobahnanschluss, der ÖNV ist dort auch eher "schwach", und vom "Stadtgebiet" kann man bei Bad Königshofen auch nicht sprechen. Zudem muss hier zusätzlich für einige Millionen Euro erst ein Neubau erstellt werden.

    Eine Frechheit wie man sich aus München verarschen lassen muss! Das Begründung grenzt schon an Verarsche!
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  • D. H.
    Käme der Landrat aus den eigenen Reihen, wäre es sicher kein Problem für Geldersheim.
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