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Schweinfurt
Landesturnfest: Schweinfurt ist ein Stück zusammengewachsen
Helferfest für alle, die beim Landesturnfest die Ärmel hochkrempelten: 600 Freiwillige ließen sich einen Abend verwöhnen. Warum sie jederzeit wieder mit anpacken würden.
Die letzten Schals, für jene, die sich diese redlich verdient haben. Beim Helferfest trafen sich die Landesturnfest-Macher, die während des Festes eher in alle vier Himmelsrichtungen verstreut bei ihren Aufgaben zu finden waren. Im Bild von links BTV-Präsident Alfons Hölzl, Klaus Rehberger, Günter Dietz (BTV), Jürgen Montag, René Gutermann (Stadt Schweinfurt), Andy G. Krainhöfner (Vorsitzender Organisationskomitee) und Oberbürgermeister Sebastian Remelé.
Foto: Helmut Glauch | Die letzten Schals, für jene, die sich diese redlich verdient haben. Beim Helferfest trafen sich die Landesturnfest-Macher, die während des Festes eher in alle vier Himmelsrichtungen verstreut bei ihren Aufgaben zu ...
Helmut Glauch
Helmut Glauch
 |  aktualisiert: 16.12.2021 11:50 Uhr

Schweinfurt hat Schwein gehabt mit dem Wetter, sich saumäßig ins Zeug gelegt, um das Event auf die Beine zu stellen und letztlich ein saugutes Landesturnfest abgeliefert. Wenn man schon Schweinfurt heißt, dann muss dieser tierische Vergleich einfach einmal mit Blick auf das Großereignis der vergangenen Jahre gestattet sein. Umso mehr vielleicht, weil beim Helferfest für die mehr als 1000 Ehrenamtlichen (600 waren gekommen) reichlich Schweinernes auf dem Grill landete und der Waldspielplatz an den Eichen beinahe flächendeckend von Grillaroma durchzogen war.      

Die Bilanz in Zahlen

"Ein Fest, wie es es vielleicht in Schweinfurt noch nie so gegeben hat", so Oberbürgermeister Sebastian Remelé, als er die gut 600 Helfer, die der Einladung zum Helferfest gefolgt waren und die sich an Tischen und auf Bänken rund um das Waldspielplatz-Kinderschwimmbad niedergelassen hatten, begrüßte.  Wie diese Superlative sich in Zahlen lesen, steht in einer Broschüre, die jedem Helfer samt Turnbeutel mit nützlichem Inhalt übergeben wurde. 180 000 Seitenaufrufe auf der Turnfest-Hompage, 485 Wettkämpfe in 34 Disziplinen, 1514 Aktive beim Wahlwettkampf. 12 586 aktive Turnfesteilnehmer stehen in der Endabrechnung, 11 000 Medaillen, 9900 Urkunden und 800 Pokale wechselten die Besitzer, 5261 Gäste übernachteten in Gemeinschaftsunterkünften. Der älteste aktive Teilnehmer war 84, genau 13 098 Frühstücke sorgten für Turnfest-Energie. Mit 111 Teilnehmern waren die Lokalmatadoren von der Schweinfurter Turngemeinde der Verein mit den meisten Akteuren.

Vereine sind zusammengerückt, haben sich gegenseitig unterstützt 

90 000 Gäste schnupperten Turnfest-Luft, womit es gut sein soll mit den Zahlen. Viel wichtiger war "dass sich Schweinfurt als schöne und weltoffene Stadt präsentiert hat". Keine persönliche Einschätzung des Oberbürgermeisters, sondern eine Zusammenfassung der vielen Rückmeldungen, die die Turnfest-Gäste bei zahlreichen Begegnungen hinterlassen haben. Auch im Hinblick auf die vielen Helfer resümierte Remelé: "Vereine haben sich ausgetauscht und zusammengearbeitet. Es ist uns gelungen ein Wir-Gefühl zu erzeugen und zu zeigen 'Wir sind Schweinfurt'".      

Drei von mehr als 1000 Helfern – und die meisten von ihnen würden wieder mitmachen. 600 waren gekommen, um sich beim Helferfest einmal selbst verköstigen zu lassen. Günter Fuchs, Günther Hartlieb und Jürgen Eusemann (von links) waren zum Beispiel Teil der Bühnencrew an der Hauptbühne am Marktplatz. Nicht nur der Turnfest-Beutel, den alle Helfer bekamen, wird sie an dieses unvergessliche Ereignis erinnern.
Foto: Helmut Glauch | Drei von mehr als 1000 Helfern – und die meisten von ihnen würden wieder mitmachen. 600 waren gekommen, um sich beim Helferfest einmal selbst verköstigen zu lassen.

Eine Einschätzung die Alfons Hölzl, Präsident des Bayerischen Turnverbandes, der extra aus dem Tirol-Urlaub zum Helferfest angereist war, teilt.  Es sei ein ganz besonderes Landesturnfest gewesen – mit Betonung auf "ganz besonders", was nicht als Phrase zu verstehen sei. Er sprach von einer grandiosen Gemeinschaftsleistung der Schweinfurter. Auch der Vorsitzende des Organisationskomitees, Andy G. Krainhöfner, war einen Monat nach Ende des Landesturnfestes noch immer ganz begeistert von dem sportlichen Großereignis. "Es hat so viel zusammengepasst", so sein Fazit. Besonders freute er sich darüber, dass trotz vollem Programm mehr als 100 Leute sich zu später Stunde zum Landesturnfest-Gottesdienst einfanden.

Auch Helfer haben Spaß 

Und wie haben die Helfer, die bei Helferfest von der Metzgerei Hemmerich kulinarisch verpflegt wurden, das Fest erlebt? Willi Heizenröther vom Rhönklub hat zum Beispiel eine Wandergruppe geführt. Zum "Schwarzen Loch" sei man marschiert, dort wurde die entsprechende Sage vorgetragen. Viel Spaß habe man miteinander gehabt und sei miteinander eingekehrt.

Ingrid Hümpfer stand ab fünf Uhr in der Früh bereit, um Übernachtungsgästen in der "alten Berufsschule" das Frühstück vorzubereiten. Lange Tage und reichlich Arbeit bis alle "aus dem Haus" waren, aber auch viele wunderbare Begegnungen. Sie würde jederzeit wieder das Helfer-T-Shirt anziehen.  "Wir sind beinahe nicht mit dem Belegen nachgekommen", so die Erfahrung von Helferin Maria Bretscher von der Turngemeinde, die Brötchen belegt und Kuchen verkauft hat. Auch ihr hat es mächtig Spaß gemacht.   

Lampenfieber und Begeisterung

Ganz andere Herausforderungen hatte Gabi McMahon zu bestehen, die im Trendsport-Park in den Wehranlagen den Stand betreut hat, an dem sich die jungen Leute in die Grundlagen der Teller-Jonglage einarbeiten konnten. "Ich hatte Zeit und habe mir gesagt, da machst du mit", so ihre Motivation. Die Helferin beließ es nicht dabei, anderen Jonglier-Stab und Teller zu reichen, sondern probierte es auch selbst – und es hat Spaß gemacht.

Schwein gehabt mit dem Wetter, jetzt Schwein auf dem Teller. Die Grillmeister hatten alle Hände voll zu tun.
Foto: Helmut Glauch | Schwein gehabt mit dem Wetter, jetzt Schwein auf dem Teller. Die Grillmeister hatten alle Hände voll zu tun.

Ganz nah dran waren Jürgen Eusemann, Günter Fuchs und Günther Hartlieb. "Hinter der Hauptbühne am Marktplatz haben wir Matten gerollt", verrät Eusemann. Das war natürlich nicht alles. Als "Backstage Crew" haben sie all die Begeisterung, aber auch das Lampenfieber der jungen Akteure mitbekommen, die ihr Können auf der großen Bühne präsentierten. Anderen helfen ist eben doch keine Einbahnstraße, so der Eindruck im Gespräch mit den Helfern, denn viel von der Freude, die man anderen bereitet, kommt wieder zurück.  

 
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