Der nächste Schritt ist getan: Der Bau- und Umweltausschuss genehmigte in seiner Sitzung am Donnerstag einstimmig die Entwurfsplanung für das Kulturforum, wie sie dem Stadtrat im Dezember vergangenen Jahres vorgestellt worden ist. Die Freigabe ist Voraussetzung für den nächsten Planungsschritt, also das Einreichen der Genehmigungsplanung, und – was nicht weniger bedeutend ist – für den Förderantrag. Für das Projekt sind mittlerweile Gesamtkosten von 16 Millionen Euro veranschlagt. Die Stadt erwartet aus verschiedenen Töpfen Zuschüsse. Sie geht von einer Gesamtförderung von 9,2 Millionen Euro aus, der Eigenanteil würde sich dann auf 6,8 Millionen Euro belaufen.
Seit Jahren beschäftigt sich der Stadtrat mit dem Projekt im Herzen der Stadt. Es soll ein Kultur-Quadrat werden. Mit dem Martin-Luther-Platz als Mittelpunkt und dem Neubau für das Kulturforum sowie der Sanierung des Alten Gymnasiums, des Stadtschreiberhauses und der Alten Reichsvogtei auf der einen Seite sowie der Einbindung des Gunnar-Wester-Hauses und der Nutzung des Leopoldina-Saales im Rückert-Bau auf der anderen Seite.
Stadtgeschichtlich wertvolle Substanz
In der Sitzungsvorlage hatte die Bauverwaltung noch einmal darauf hingewiesen, dass mit dem Aktivieren der stadtgeschichtlich wertvollen Substanz ein vorhandenes Quartier wieder erlebbar und der innerstädtische Lebensraum gestärkt werde. Davon verspricht man sich auch positive Signale für die Umgebung.
Geprüft wird noch, was es braucht, den Leopoldina-Saal im Rückert-Bau, der gut 150 Personen Platz bietet, so zu sanieren, dass er für Veranstaltungen jeglicher Art nutzbar ist. Bislang sei dies noch nicht erfolgt, informierte Baureferent Ralf Brettin auf Nachfrage.
Es gibt auch noch bauliche Hürden, da die Stadt mit dem Nachbarn des für den Neubau des Kulturforums abzureißenden Hauses sprechen muss, wie man vorgeht. Das bestehende Gebäude, das teilweise auf städtischem Grund ist, und das Nachbarhaus teilen sich eine Wand. "Der Oberbürgermeister wird noch Gespräche mit den Nachbarn führen", so der Baureferent.
Der Zeitplan ist eng getaktet: Die Verwaltung will bis Herbst 2021 die Baugenehmigung vorlegen, Baubeginn soll im Frühjahr 2022 sein, die Fertigstellung ist Ende 2024 anvisiert. Die Eröffnung des Kulturforums könnte dann im Frühjahr 2025 erfolgen.
Angesichts der gestiegenen Baukosten möchte Rüdiger Köhler (CSU) festgeschrieben haben, dass der Stadtrat regelmäßig über die Kostenentwicklung informiert wird. Ein entsprechender Zusatz wurde in den Beschlussvorschlag aufgenommen. Die bislang erforderlichen Finanzmittel stehen im genehmigten Haushalt 2021 zur Verfügung.
Auch passt der total verplante & verschachtelte Vorplatz weder zum Vorplatz des Alten Gymnasiums noch zum Martin-Luther-Platz. Die Architekten und Ausschussmitglieder sollten sich z. Vgl. die Piazza am Ebracher Hof ansehen, die minimalistisch, allein mit Oberlichtern, gestaltet wurde! Wofür es Architekturpreise gab.
SW spielte mit Baureferent J. Müller in der Architektur-Bundesliga und stieg nun ab in die Bezirksliga.
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Das ist vollendete Gestaltung, mit minimalistischen Mitteln. Auch die Verbindung von Alt & Neu wurde in Fachkreisen gelobt. Zum oberen Modell kann man nur sagen: weniger wäre mehr gewesen. Die Architekten können diese Qualität offensichtlich nicht annährend bieten - das war ein Fehlgriff. Was sehr ärgerlich ist, da gute Architekten nicht mehr kosten, sondern eher weniger: d.h. man bekommt genauso viel oder noch mehr fürs selbe Steuergeld! Dem Baureferenten fehlt das Architektur- und Kunstverständnis seines Vorgängers.
Das ganze derzeitige Bau-Desaster ist für Schweinfurt höchst ärgerlich. Haben denn OB, Stadträte & Ausschussmitglieder alles vergessen, was hier einmal architektonisch geleistet wurde? Sie brauchen doch nur mit offenen Augen durch die Stadt zu gehen!