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Kreis Schweinfurt
Kreistagswahl: AfD gibt nur fünf Namen ihrer Kandidaten preis
Erstmals tritt die AfD mit einer Liste zur Kreistagswahl am 15. März an. Warum sie nicht alle Namen ihrer Kandidaten nennen will.
AfD-Kreisvorsitzender Bernd Schuhmann aus Schwebheim führt die 20-köpfige Liste zur Kreistagswahl an, die die Partei erstmals eingereicht hat.
Foto: AfD | AfD-Kreisvorsitzender Bernd Schuhmann aus Schwebheim führt die 20-köpfige Liste zur Kreistagswahl an, die die Partei erstmals eingereicht hat.
Josef Schäfer
 |  aktualisiert: 07.04.2020 13:10 Uhr

Der Schwebheimer Gärtnermeister Bernd Schuhmann führt die Liste der Alternative für Deutschland (AfD) an, die sich am 15. März erstmals um Mandate im Schweinfurter Kreistag bewirbt; Schuhmann steht auch dem Kreisverband vor, der sich im Juli 2019 vom bisherigen gemeinsamen Kreisverband Schweinfurt/Kitzingen gelöst hat. Inzwischen habe sich nach Information Schuhmanns vom Freitag der danach gebildete gemeinsame Schweinfurter Kreisverband in Kreisverbände für Schweinfurt-Land und -Stadt getrennt.

Bezirksrat Schmitt auf Platz drei

Auf dem zweiten Platz der Kreistagsliste folgt Bernhard Heß (Altmannsdorf), gefolgt von Alfred Schmitt (Poppenhausen). Der Architekt sitzt im Bezirkstag von Unterfranken und ist bislang der einzige Mandatsträger der Partei aus dem Landkreis Schweinfurt.

Wie Kreisvorsitzender Schuhmann im Gespräch mit der Redaktion sagte, stehen auf den nächsten Plätzen Klaus Böttner (Obereuerheim) und Simone Seybold (Oberwerrn). Insgesamt habe man 20 Bewerber, darunter sieben Frauen. Die Namen der übrigen 15 Kandidaten wollte Schuhmann am Freitag gegenüber der Redaktion nicht nennen. Man wolle sie "vor gesellschaftlichem Druck schützen". Gleichwohl bewerben sie sich um ein öffentliches Wahlamt; spätestens am kommenden Dienstag, wenn der Kreiswahlausschuss im Landratsamt über die Zulassung der Wahlvorschläge entscheidet, werden die Identitäten der Personen öffentlich. Ein Drittel, so betonte Schuhmann, seien "Immigranten".

Ziel ist Fraktionsstärke

Als Minimalziel strebt die AfD Fraktionsstärke an; das wären nach der heute gültigen Geschäftsordnung des Kreistags zwei Mandate. Vier Sitze entspräche den Wunschvorstellungen der Partei; dafür sind etwa sechs bis acht Prozent der Stimmen nötig.

Inhaltlich zielt die AfD auf die "leistende Mittelschicht", der möglichst die Steuern zugute kommen sollen, die sie "als Einzahler" in die Staatskasse entrichte. Die Einstellung dahinter ist der Wunsch, dass für die Bürger möglichst viel so bleiben soll, wie es heute ist. "Ich möchte keine Schwebheimer Kirchweih mit Sicherheitsdienst erleben", formuliert Schuhmann als Beispiel. Die Reaktivierung der Steigerwaldbahn lehnt die AfD als "Millionengrab" ab.

Für die geplante Neuordnung des Nahverkehrs brauche es eine Studie, um dann fallbezogen auf einzelne Regionen einzugehen. Eine Personalaufstockung im Landratsamt sei stets zu überprüfen, auch wenn dadurch Fördermittel nicht ausgeschöpft würden. Auch zum Neubau des Berufsschulzentrums äußerte sich Schuhmann: Man dürfe nicht die höchsten Standards bei der Energieeffizienz ansetzen. Es sollten nur die Möglichkeiten realisiert werden, die sich spätestens nach 20 Jahre amortisierten.

Keine Empfehlung für Landratswahl

Einen eigenen Landratskandidaten stellt die AfD nicht auf. Auch werde sie laut Schuhmann keine Empfehlungen für die Bewerber Florian Töpper (SPD) und Lothar Zachmann (CSU) abgeben.

 
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  • Michael Fischer
    Die AFD wird doch von den Altparteien gemobbt. Überall werden Gasthäuser von denen angewiesen keine Versammlungsstätte für die AFD anzubieten. So sieht Demokratie heute aus.
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  • m.schmitt.stadtlauringen@gmail.com
    Die Namen der übrigen 15 Kandidaten wollte Schuhmann am Freitag gegenüber der Redaktion nicht nennen. Man wolle sie "vor gesellschaftlichem Druck schützen"

    Selten etwas lächerlicheres gelesen - spät. nächste Woche sind sie eh bekannt...
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  • stefan.memmel@hotmail.de
    "Man dürfe nicht die höchsten Standards bei der Energieeffizienz ansetzen. Es sollten (beim Berufsschulzentrum) nur die Möglichkeiten realisiert werden, die sich spätestens nach 20 Jahre amortisierten."

    Amortisation setzt doch eine Gewinnerzielung voraus?
    Seit wann Bitte ist das bei öffentlichen Schulen der Fall? Will die AfD den Schüler*innen Schulgeld abknöpfen oder wie soll das verstanden werden?

    "geplante Neuordnung des Nahverkehrs brauche es eine Studie, um dann fallbezogen auf einzelne Regionen einzugehen",
    meines Wissens schon erfolgt u.A. durch eine umfangreiche Bürgerbefragung. Guten Morgen, Herr Schuhmann!

    Interessant auch das die AfD im Landtag für die Steigerwaldbahn ist, im Kreistag strikt dagegen sein will!

    Fazit: Hauptsache mal irgendwas gelabbert! Man könnte fast meinen der gute Herr hätte einfach gegoogelt, was so in den letzten zwei Jahren im KT gelaufen ist und beschlossen das mach ich jetzt irgendwie schlecht! Genau solche Leute braucht die Politik nicht!
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  • fuchsastefan@web.de
    Gott sei Dank geben diese Politkoryphäen keine Empfehlung für die Landratswahl ab. Für beide Kandidaten wäre das eine Katastrophe!
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  • happy01-mfc@web.de
    Die lächerlichste Geschichte die ich 2020 gehört habe...
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  • fuchsastefan@web.de
    "Man will die Bewerber der AfD Liste vor gesellschaftlichen Druck schützen"
    Mir kommen die Tränen vor Mitleid.
    Haben die "Sensibelchen"der AfD keinen A.... in der Hose?
    Die stellen sich doch auch nicht so an in den bisher gewählten Parlamenten.
    Es ist doch einfacher und bequemer im Schutze der Anonymität im Netz Schmutz und Hetze zu verbreiten, als Gesicht zu zeigen.
    Demokratie braucht starke Persönlichkeiten, und keine Weicheier!

    Stefan Fuchs
    Nußgasse 8
    Schweinfurt
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  • Auf eigenen Wunsch entfernt.
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