
Ein Landrat für alle sein. Das war stets der Anspruch von Florian Töpper (SPD). Er ist zumindest der Landrat für die allermeisten. Das hat das Wahlergebnis vom Sonntag eindrucksvoll untermauert. Für ihn ist es Bestätigung, dass seine Arbeit in der Bevölkerung ankommt und ihm anscheinend nicht das Odium des vermeintlichen Verwalters und Bewahrers umweht, das die CSU an ihm ausgemacht haben wollte. Die Menschen wollten keinen Wechsel, weil die Geradlinigkeit, Empathie und Klarheit die Menschen im Landkreis überzeugt haben. Um diese Bestätigung zu bekommen, braucht man kein Partylöwe oder ein Hans Dampf in allen Gassen zu sein.
Dass die vergangenen Monate an ihm gezehrt haben, war Töpper nicht nur am Wahlabend anzumerken. Mit "spürbaren und unerwarteten Härten" sei er konfrontiert worden, sagte er am Sonntag und mahnt damit nur in Andeutungen den Wahlkampfstil der CSU an. Herausforderer Lothar Zachmann hat, wenn er denn realistische Chancen gehabt hat, die Wahl nicht am 15. März verloren, sondern am 15. Dezember 2019, als er völlig unnötig und unangemessen im Kreistag Töpper mit dem Hinweis auf dessen Amtseid attackiert hat. Solches Vorgehen hat das Wahlvolk am Sonntag quittiert. Und zwar deftig.
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Insofern klingen die Erklärungsversuche von CSU-Kreischefin Anja Weisgerber eher hilflos, auf die doch erfolgreichen Bürgermeisterwahlen zu verweisen. Da war Zachmann schon einen Schritt weiter: Die Themen haben möglicherweise nicht gepasst. So ist es. Den Schwerpunkt auf zeitliche Mängel beim Gewerbepark Conn-Kaserne und beim Neubau der Berufsschule zu legen, hatte einen strategischen Geburtsfehler. Und Töpper war schlichtweg zu stark.