Na endlich, möchte man laut ausrufen. Na endlich gibt es eine Lösung für das Kulturforum, mit der alle zufrieden sein können. Was Baureferent Ralf Brettin und Kulturforum-Chefin Katharina Christ im Stadtrat vorstellten, hat das Potenzial zum großen Wurf. Ein Kultur-Quadrat, das das Kulturforum, das neue Stadtmuseum in der Alten Reichsvogtei, das Alte Gymnasium, das Stadtschreiberhaus, den Martin-Luther-Platz, den Rückert-Bau und das Gunnar-Wester-Haus mit seinen Sammlungen umfasst – genau das ist der Weg, wie man möglichst viele Menschen anspricht, wie man sie für Kultur interessiert und Leben auf den Platz bringt. Und im Zentrum die Johannis-Kirche.
Natürlich, alle Kritiker der zwischenzeitlich präsentierten Pläne für einen Abrisse des Rückert-Baus und einen Neubau des Friederike-Schäfer-Heimes an dieser Stelle dürfen sich nun bestätigt fühlen. Es ist aber müßig, bei diesem Thema in der Vergangenheit zu wühlen.
Entscheidend ist, dass sich der OB und die Verwaltung im Sommer dem Thema nicht dogmatisch annahmen, sondern eine Lösung suchten, die dem ursprünglichen Ziel nahe kommt. Das Kulturforum sollte schon immer ein sozio-kulturelles Zentrum im Herzen der Stadt werden. Das war es zwar eine Weile nicht mehr, doch die Rückbesinnung ist vielversprechend.
Die neuen Kulturforum-Pläne und der beabsichtigte Ausbau des Leopoldina-Saals im Rückert-Bau bedeuten auch, dass das städtische Kulturamt den Kulturschaffenden die Hand reicht. Es wird noch viel Wasser den Main hinab fließen, bis alle Konzepte erarbeitet sind, bis im Frühjahr 2025 die Türen geöffnet werden. Aber dieses Kulturforum verdient nun seinen Namen und es ist jetzt wieder eine echte Chance für die Innenstadt und für die Schweinfurter Kulturszene.