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Schweinfurt
Kommentar: Zahlen zur Landesgartenschau offen legen
Warum Oliver Schikora die neuen Pläne für die Landesgartenschau für gut hält, aber mehr Transparenz der Stadtverwaltung in Sachen Zahlen einfordert.
Die Panzerhalle 237 in der Ledward-Kaserne soll bei der Landesgartenschau 2026 Blumenhalle werden und Gastronomie beherbergen.
Foto: Oliver Schikora | Die Panzerhalle 237 in der Ledward-Kaserne soll bei der Landesgartenschau 2026 Blumenhalle werden und Gastronomie beherbergen.
Oliver Schikora
 |  aktualisiert: 10.05.2023 10:25 Uhr

Es ist vielleicht nicht der ganz große Wurf in Sachen Landesgartenschau 2026, aber es ist ein Schritt in die richtige Richtung, den Oberbürgermeister Sebastian Remelé (CSU) und sein Baureferent Ralf Brettin im Bauausschuss präsentierten.

Sich auf das Gelände in Ledward zu konzentrieren und das Kessler Field nicht als mehrere hundert Meter entfernten Solitär als Ausstellungsgelände mit einzubinden, ist sinnvoll. Noch sinnvoller sind die Korrespondenzprojekte, mit denen man ein grünes Band von der ehemaligen Kaserne aus bis an den Main schaffen möchte. Überraschend, aber nicht weniger sinnvoll, die Entsiegelung und Umgestaltung des Hauptbahnhof-Vorplatzes.

Der OB ist also tatsächlich auf seine Kritiker zugegangen, die Verwaltung hat sich bewegt. Und ja, das laute Gepolter der Grünen in der Stadtratssitzung im Mai, als die Landesgartenschau kurz davor stand, gekippt zu werden, hat gewirkt. Die neuen Pläne sind ein Erfolg, den sie sich auf ihre Fahnen schreiben können, in der nach wie vor mit gemischten Gefühlen beäugten schwarz-grünen Koalition.

Inhalte der Verträge transparent machen

Wie immer in der jetzt schon zwei Jahre währenden Diskussion über das Für und Wider der Landesgartenschau gibt es ein großes Aber. Die Verträge zur Gründung einer gemeinsamen GmbH, die die Stadt und die bayerische Landesgartenschau GmbH schließen, werden im Hauptausschuss und im Stadtrat hinter verschlossenen Türen behandelt. Mit Transparenz, wie sie die Grünen im OB-Wahlkampf vehement gefordert haben, hat das nichts zu tun.

Es gibt sicher einen Paragrafen im Verwaltungsrecht, mit dem sich das rechtfertigen lässt. Dennoch ist es der falsche Weg, auch bei anderen Themen. Alleine in diesem Jahr wurde die Frage, ob die Hospitalstiftung überhaupt finanzkräftig genug für eine Sanierung oder einen Neubau des Friederike-Schäfer-Heimes ist, ebenso hinter verschlossenen Türen behandelt wie der Ausstieg aus der Flugplatz-Haßfurt-GmbH. Beides für die Bürger relevante Themen, bei denen sie schon gerne gewusst hätten, wie die Fraktionen zu den Erkenntnissen stehen.

Die Berechnungsbasis und den Business-Plan der Landesgartenschau-GmbH nicht offen zu legen, ist unklug. Es sorgt dafür, dass sich die Kritiker bestärkt fühlen, dass weiter diskutiert wird. Denn es bleibt so das ungute Gefühl, dass sich die Stadt trotz aller Ausstiegsszenarien die Landesgartenschau vielleicht doch nicht leisten sollte.

 
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  • Reinshagen153@t-online.de
    "Sich auf das Gelände in Ledward zu konzentrieren ... ist sinnvoll. Noch sinnvoller sind die Korrespondenzprojekte."

    Herr Schikora, damit drücken Sie selbst aus, dass das LGS-Gelände nicht an optimaler Stelle liegt. Und für sowas eine Risiko mit vielen Mio. Euro einzugehen, ist unverantwortlich. Zumal an dieser unattraktiven Stelle im Hinterhof der Stadt sich das finanzielle Risiko noch weiter erhöht durch weniger Besucher! Während bei einer späteren innenstadtnahen LGS, z. B. am Main, Attraktivität/Besucherzahlen & Einnahmen höher und Ausgaben für Korrespondenzprojekte niedriger sind.

    Fazit: Mio. Steuergelder werden sehr ineffizient eingesetzt! Wenn Verträge & Berechnungbasis nicht offengelegt werden, ist das immer ein schlechtes Zeichen. So wird man die Bevölkerung nie für die LGS begeistern! Da wird vermutlich viel schön gerechnet. In WÜ endete die LGS mit 5 Mio. Verlust für die Stadt, unter weit besseren (Vor)Bedingungen in jeglicher Hinsicht!

    In SW droht eine riesige Pleite!
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