Es sind nicht mehr viele Frauen, die versuchen, dieser Kirche ein menschliches und zukunftsorientiertes Angesicht zu geben. Unzählige haben ihr längst enttäuscht den Rücken gekehrt. Andere können nicht aus ihrer Haut, sie sind in einer Zeit aufgewachsenen, in der klar war: was der Pfarrer sagt, ist unumstößlich.
Dennoch gibt es sie, die frommen und gläubigen Frauen, die ihre Kirche retten wollen. Sie erleben, dass ihre Kinder sich abwenden, die Gottesdienste immer leerer werden, Missbrauch noch immer vertuscht wird. Aber sie wollen ihren Glauben weitergeben, sie wollen nicht aufgeben, wollen nicht mehr länger schweigen.
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Eigentlich hätten sie jedwede Unterstützung verdient. Das mindeste wäre es, ihnen zuzuhören, ihre Sorgen ernst zu nehmen – aber selbst das wird ihnen mancherorts verwehrt. Wenn Kleriker nur noch Abnicker wollen statt streitbare aufrechte Gläubige, gibt Kirche den Mut auf, Glaube in Vielfalt zu leben.
In Anlehnung an eine Indianerweisheit kann ich hierzu nur sagen: Erst wenn die letzte Frau gegangen, der letzte Jugendliche ausgezogen und der letzte Gottesdienst gehalten ist, werdet Ihr merken, dass man mit Machtgehabe und Ausgrenzung nicht Kirche sein kann.
Ich gebe es zu, meine persönlichen Erfahrungen mit dieser Institution sind einige Jahrzehnte alt. Aber nichtsdestotrotz beobachte ich meine frühere Kirche sehr genau und ich habe nicht den Eindruck, dass sich seit meiner Internatszeit viel verändert hat. Auch von meinen letzten Kontakten mit einem katholischen Pfarrer- zu meiner Trauung - hatte ich keinen positiven Eindruck ernst genommen zu werden.
Wie soll ich das verstehen?
Sollen die Gläubigen so weltfremd und körperfeindlich werden wie diese Pfarrer, die seit Jahrzehnten im Zölibat leben und sich höchstens trauen sich an Kindern zu vergreifen, statt eine körperliche Beziehung mit einer Frau einzugehen?
Überheblich sind nur die Hirten, die sich immer noch einbilden, dass die Gläubigen nur dumme Schafe sind, die keine eigenen Ideen oder Meinungen haben dürfen.
Diese Kirche schaufelt sich ihr eigenes Grab.