Abgezeichnet, von langer Hand geplant gar, war das für Außenstehende völlig überraschende Bündnis zwischen CSU und Grüne für die neue Wahlperiode des Schweinfurter Stadtrates bis 2026 sicher nicht. Aber es ist, wenn man genau hingehört hat, nicht so überraschend wie es scheint.
Die Grünen-Fraktion der am vergangenen Dienstag abgeschlossenen Wahlperiode war in ihrem Auftreten sicher keine, die man dem Fundi-Flügel zuordnen musste, sondern durch und durch von Realpolitik und Konsens gegenüber der Verwaltung geprägt, insbesondere Fraktionssprecher Reginhard von Hirschhausen. Ihm wurde immer wieder vorgeworfen, er vertrete grüne Herzensprojekte nicht mit genug Verve. Gleichwohl gab es durch seine Art des Umgangs mit der Verwaltung aber auch Einsicht bei Oberbürgermeister Sebastian Remelé, Umweltthemen ernster zu nehmen und als wichtige Zukunftsthemen zu sehen.
Im Wahlkampf konnte man schon aufhorchen: Grünen-OB-Kandidat Holger Laschka gab eine treffende Einschätzung über die Parteienlandschaft ab. Die CSU vor Ort sei konservativer als die in Bayern, die SPD linker. Ergo: Die Grünen sind die Partei der Mitte. Eine treffende Sichtweise, die nun in einem Bündnis mündet, das, wenn die Themenfelder Wohnen, Mobilität oder Innenstadt wie vereinbart umgesetzt werden, sicher kein Schaden für Schweinfurt ist.
Außerdem: Dass die AfD nicht mehr Zünglein an der Waage sein kann, ist sehr zu begrüßen. Ebenso die Chance für die SPD, nun "knallrote Oppositionsarbeit" zu machen, wie aus Parteikreisen zu hören ist. Was beim Bürger besser ankommt, schwarz-grüne Realpolitik oder rote Opposition, wird in sechs Jahren das Wahlergebnis zeigen.
Seit langem steht auf der Webseite der Stadt SW: wir können derzeit KEINE Baugrundstücke anbieten. Es ist unsäglich, dass die Stadt über viele Jahre jungen Familien, die hier bauen wollen, DIE TÜRE VOR DER NASE ZUKNALLT!
Warum hat das bisher nie ein CSU-Stadtrat moniert? Wissen sie nicht, was das für eine negative Tragweite für die Zukunft der GANZEN Stadt hat? Man kann nur hoffen, dass die möglichst schnelle Erschließung von Pfannäcker & Mönchkutten im Koalitionsvertrag steht. Damit die Grünen das nicht mit ihrer starren Dogmatik verhindern: "weniger Versiegelung". Ja wo wird denn derzeit versiegelt? In Bergrheinfeld, Gochsheim etc. werden neue Baugebiete erschlossen: mit längerem/teuereren/unattraktiveren Stadtbus und weiteren/schwierigeren Wegen für Auto & Fahrrad! Da sieht man, wie kurz Grüne Dogmatik greift. Hoffentlich bleibt SW davon verschont!
Jeder Tag in dem die Stadt kein EFH-Grundstück anbieten kann ist einer zu viel!