Die Geschichte vom "Wilden Mann" erinnert an ein bekanntes Sprichwort: Wenn du merkst, dass du ein totes Pferd reitest, steige ab! Viele hätten Rainer Krapf diesen Spruch schon vor langem zurufen mögen. Ob sie damit etwas bewirkt hätten? Zweifelhaft.
Denn eines hat der Geschäftsmann stets bewiesen: Er möchte seiner Heimatstadt Gerolzhofen etwas Gutes tun. Noch heute redet er im Zusammenhang mit seinen Plänen für den "Wilden Mann" davon, wie wichtig es wäre, in der Stadt eine zusätzliche, gutbürgerliche Gastronomie zu etablieren und zusätzliche Übernachtungsplätze zu schaffen. Niemand kann ihm da ernsthaft widersprechen.
Schwere Zeit für Immobilieninvestoren
Und gerade das ist das Problem an der Sache: Krapfs Idee hat weiter Strahlkraft. Doch sie hat kaum noch etwas mit der Realität zu tun. Es hat gute Gründe, weshalb aktuell Immobilieninvestoren im ganzen Land in die Knie gehen und Projekte reihenweise auf Eis legen oder komplett streichen. Warum soll dies in Gerolzhofen anders sein?
Zu dieser Erkenntnis hätte Krapf eher gelangen müssen. Nicht einmal jetzt, im Schatten der nun drohenden Insolvenz seiner Immobilien-Firma, lässt er den Gedanken zu, dass das Projekt gestorben ist. Bleibt ihm nur zu wünschen, dass am Ende kein Strudel entsteht, der über ein ambitioniertes Bauprojekt hinaus noch mehr mit sich reißt.
Und dem Stadtrat sei empfohlen, bei einer Nachfolgelösung nicht nur mitzureden, sondern, wo immer es möglich ist, mitzuentscheiden, wie es auf dem "Wilden-Mann"-Areal weitergeht.