Die 1963 gebaute Stadthalle hat schon viele Veranstaltungen gesehen: Oldie-Konzerte und Revival-Bands, Weihnachtsfeiern für Alleinstehende, Jubilarehrungen der Stadt Schweinfurt, Theater- und Zirkusaufführungen, „Jetzt red i“ vom Bayerischen Rundfunk, Reptilien- und Kakteenschauen, Bodypainting-Messen, eine so genannte „Porno-Party“ gar (aber nur dem Namen nach) – und vor allem seit Jahren die Faschingssitzungen der „Schwarzen Elf“.
Diese Kolping-Veranstaltungen soll es gesichert auch weiter geben, und nicht zuletzt deshalb übernimmt eine eigens und ganz frisch gegründete „Kolping Service Schweinfurt GmbH“ zum 1. Juli den Betrieb der Stadthalle. OB Sebastian Remelé und die beiden Geschäftsführer der Service GmbH, Maria Kraft und Adi Schön, unterschrieben am Mittwoch den Pachtvertrag.
Ein neuer Betreiber musste her
Ein neuer Betreiber musste gefunden werden, nachdem der bisherige (seit 2005), der afz e. V., wegen Insolvenz weggebrochen ist und der Insolvenzverwalter den Vertrag kündigen musste. Die Stadt- und Wohnbau GmbH war nur vorübergehend eingesprungen „und hat die Zeitspanne bis heute überbrückt“, so Remelé, denn Stadthallenbetrieb sei nicht Aufgabe einer Wohnungsbaugesellschaft.
Der Betrieb der Stadthalle erfreue sich laut Remelé „relativ guter Auslastung“: 70 Veranstaltungen pro Jahr, die man wegen ihres Vor- und Nachlaufs bezüglich der Tagesanzahl mit zwei bis drei multiplizieren könne. Der OB geht davon aus, dass die Stadthalle ganzjährig genutzt wird. Die „sehr günstigen“ Pachtkonditionen dürften für Kolping sehr interessant sein, meint Remelé. Es gelten demnach dieselben wie schon für den afz e. V.: Null Euro Pacht, , das wirtschaftliche Risikos liegt beim Pächter, Laufzeit fünf Jahre mit Verlängerungsoption. Für Investitionen ins Gebäude bleibt der Eigentümer zuständig, die Stadt. Und: Als erstes werden demnächst schon die Decken neu gemacht und die Beleuchtung erneuert.
Für Fasching plus Hotel-Synergien
Neben dem Fasching sieht die Geschäftsführung der Kolping Service Schweinfurt GmbH aber auch Synergien zu ihrem fußläufig sehr nahe gelegenen Hotel. Sie ist zum Schluss gekommen, der Betrieb sei wirtschaftlich machbar. „Jetzt wollen wir loselegen und auch die Kultur der Halle pflegen“, sagt Maria Kraft. Die Halle sei zwar in die Jahre gekommen, habe aber ihren Charme und sei nach wie vor Anlaufpunkt für viele zu Theateraufführungen und Veranstaltungen.
Remelé jedenfalls dankt der Kolping-GmbH für die Übernahme der Stadthalle und freut sich, „dass wir dafür einen lokalen Betreiber gefunden haben“. Dass die „Schwarze Elf“ damit weiterhin gut untergebracht sei, sei ein positiver Nebeneffekt davon, dass Kolping mit dem Betrieb Synergien für sein Hotel nutzen könne.