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Kolitzheim
Kolitzheim macht bis 2024 zehn Millionen Euro Schulden
Das Projekt 'Glockenweg' sieht vor, die Glocken der St.-Aegidius-Kirche, die 2019 außer Dienst gestellt wurden, an verschiedenen Plätzen Gernachs aufzustellen.
Foto: Erhard Scholl | Das Projekt "Glockenweg" sieht vor, die Glocken der St.-Aegidius-Kirche, die 2019 außer Dienst gestellt wurden, an verschiedenen Plätzen Gernachs aufzustellen.
Erhard Scholl
 |  aktualisiert: 12.09.2022 15:15 Uhr

Der Gemeinderat von Kolitzheim verabschiedete den Haushalt für das Jahr 2021, mit Investitionsprogramm, Stellenplan und Finanzplan für die kommenden drei Jahre. Der Verwaltungshaushalt beläuft sich auf zwölf Millionen Euro, der Vermögenshaushalt liegt bei knapp 9,9 Millionen Euro.

Im laufenden Jahr sind keine neuen Schulden nötig, informierte Kämmerer Werner Knoblach. Für 2022 ist in der Finanzplanung eine Kreditaufnahme von zwei Millionen Euro geplant, für 2023 fünf Millionen und für 2024 drei Millionen, also insgesamt 10 Millionen Euro. Die Kredite seien notwendig, um geplante Baumaßnahmen realisieren zu können: Baugebietserschließungen, die neue Grundschule, den neue Kindergarten in Unterspiesheim, neue Gerätehäuser für die Feuerwehren in Unterspiesheim und Kolitzheim oder die Dorfplatzsanierung in Stammheim. Darüber hinaus erforderten der Breitbandausbau und Investitionen in die Erneuerung der gemeindlichen Infrastruktur einen erhöhten Mittelaufwand.

Der im November vorgestellte Stellenplan wurde um eine zusätzliche Ausbildungsstelle erweitert. Insgesamt sind 49 Personen bei der Gemeinde beschäftigt, in Gemeindeverwaltung, Kitas und Bauhof. Bürgermeister Horst Herbert hob hervor, dass Kolitzheim mit Einnahmen von 1, 7 Millionen Euro aus der Gewerbesteuer im vergangenen Jahr im Vergleich mit umliegenden Kommunen gut dastehe.

Ulrike Bach fragte nach, wie sich die geplante Reform der Grundsteuern auf die Gemeindefinanzen auswirkt. Wie sich die veränderte Bemessungsgrundlage auf einzelne Grundstücksbesitzer auswirke, könne man jetzt noch nicht sagen, so Kämmerer Knoblach. Für die Gemeinde werde sich im Ergebnis insgesamt kaum etwas ändern.

Braucht Kolitzheim eine Stellplatzsatzung?

Eine längere Diskussion gab es um den möglichen Erlass einer Stellplatzsatzung. Michael Ortner hatte in der vorigen Gemeinderatssitzung das Problem angesprochen, dass vor allem im Bereich von Mehrfamilienhäusern und größeren Wohneinheiten auf den Straßen geparkt werde. Größere Fahrzeuge wie die Müllabfuhr oder im Notfall die Feuerwehr könnten nicht durchfahren.

Man war sich einig, dass dieses Problem in der gesamten Gemeinde an nur wenigen Stellen festzustellen ist. Es sei jedoch anzunehmen, dass die Zahl der Mehrfamilienhäuser mittelfristig zunehme, daher müsse man eine Lösung finden. Bürgermeister Herbert wies darauf hin, dass für bestehende Häuser Besitzstandswahrung gelte. Nachträglich könne man keine weiteren Stellplätze verlangen.

Da die Verkehrsanbindung Kolitzheims mit öffentlichen Verkehrsmitteln relativ schlecht sei, müsse man davon ausgehen, dass in jedem Haushalt zwei Autos nötig seien, weil die Fahrten mit nur einem Auto aufgrund unterschiedlicher beruflicher Anforderungen nicht zu organisieren seien. Von daher wäre es sinnvoll, für jede Wohneinheit zwei Stellplätze vorzusehen.

Annette Beuerlein informierte, dass man in 29 Gemeinden im Landkreis Schweinfurt nachgefragt habe. Nur sieben von ihnen, vor allem in Stadtnähe, haben überhaupt eine Stellplatzsatzung. Und nur zwei dieser Satzungen seien jünger als 15 Jahre. Renate Moller schlug vor, zuerst herauszufinden, wo Stellplätze fehlen oder parkende Autos die Durchfahrt behindern. Dann könne man weitere Überlegungen anstellen. Bürgermeister Herberts Vorschlag, weitere Informationen zum Thema einzuholen und es im Sommer erneut zur Diskussion zu stellen, fand Zustimmung.

Projekt Glockenweg: Pfarrer Amrehn hofft auf Förderung aus Regionalbudget

Unter dem Tagesordnungspunkt "Wünsche und Anregungen" trug Reinhard Heck den Wunsch von Pfarrer Thomas Amrehn vor, die Gemeinde möge die Förderung des Projektes "Glockenweg" aus dem Regionalbudget beantragen. Das Vorhaben hat zum Ziel, die Glocken der St.-Aegidius-Kirche, die 2019 außer Dienst gestellt wurden, an verschiedenen Plätzen Gernachs aufzustellen. Nach kurzer Beratung wurde empfohlen, die Gernacher Kirchenverwaltung solle diesen Antrag selbst stellen. Die Gemeinde werde das Projekt wohlwollend begleiten. Bürgermeister Herbert wird sich deswegen mit Pfarrer Amrehn in Verbindung setzen.

Kurt Greß äußerte den Wunsch, das Gemeindefest am 30. April 2022 in Oberspiesheim abzuhalten, da die Feuerwehr des Dorfes im kommenden Jahr ihr 150-jähriges Bestehen feiert. Er bekam die Auskunft dass sich Kolitzheim schon für diesen Termin gemeldet hat, ebenfalls wegen eines Jubiläums der Feuerwehr. Heuer werde das Gemeindefest, nach derzeitigem Stand, coronabedingt erneut in kleinerem Rahmen stattfinden müssen, informierte der Bürgermeister.

 
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