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Gerolzhofen
"Klingendes Gerolzhofen": Zum Start gibt es Blasmusik
Die Gerolzhöfer Stadtkapelle formiert sich um. Flexible Ensembles werden sich nach Anlass und Repertoire unterscheiden. Am Sonntag gibt's einen ersten Auftritt: Frühschoppen-Musik.
Dirigent Horst Hohner von 'Klingendes Gerolzhofen' möchte Musikinteressierte aus der Region zusammenbringen.
Foto: Michael Mößlein | Dirigent Horst Hohner von "Klingendes Gerolzhofen" möchte Musikinteressierte aus der Region zusammenbringen.
Michael Mößlein
 |  aktualisiert: 11.10.2021 02:29 Uhr

Vor rund einem Jahr trat Dirigent Horst Hohner mit seiner Idee an die Öffentlichkeit, die Gerolzhöfer Stadtkapelle neu aufzustellen, man könnte auch sagen, aus den noch bestehenden Fragmenten etwas Neues entstehen zu lassen. Der Titel des Projekts: "Klingendes Gerolzhofen". An diesem Sonntag, 10. Oktober, tritt ein daraus resultierendes Ensemble erstmals in größerem Rahmen öffentlich auf. Etwa 15 Musiker werden laut Hohner beim Frühschoppen im Spitalgarten in Gerolzhofen von 11 bis 13 Uhr klassische Blasmusik spielen.

Damit hat sich zumindest ein Teil der Vision bewahrheitet, mit der Hohner angetreten ist, der einstigen Stadtkapelle eine tragfähige Zukunft zu verschaffen. Immerhin geht es ihm um nicht weniger, als ein "musikalisches Aushängeschild der Stadt Gerolzhofen" zu formieren, wie er es vor einem Jahr formuliert hat.

Je nach Projekt unterscheidet sich die Musik

Die Grundidee ist einfach erklärt: "Klingendes Gerolzhofen" soll interessierte Musiker aus Gerolzhofen und der Umgebung in unterschiedlicher Formation und Besetzung zusammenbringen. Es geht darum, Projekt bezogen Ensembles zu schaffen, die je nach Anlass ein ganz unterschiedliches Repertoire bieten – von Blasmusik, über Jazz, Marschmusik oder Barockmusik. Die Besetzung soll variieren, von der Zwei-Mann-Combo bis hin zum (kleinen) Orchester.

Laut Hohner gebe es hier durchaus genügend Menschen, die "Spaß am Musikmachen" haben. Doch heutzutage wollten sich immer weniger fest einem bestimmten Musikverein anschließen. Vielen passe es da besser ins Konzept, für bestimmte Anlässe eine Zeitlang gemeinsam zu proben, und sich nach dem Auftritt wieder anderem zuzuwenden. Verschiedene Projektchöre in der Region zeigen, dass dieses Konzept gut funktionieren kann.

Erfahrungen in Norddeutschland gesammelt

Der Dirigent stammt aus der Region und ist vor gut zwei Jahren nach 30 Jahren, die er in Norddeutschland verbracht hat, zurückgekehrt. Er wohnt jetzt in Unterspiesheim. Während seiner Zeit im Norden hat er eigenen Angaben nach reichlich Erfahrungen als Musiker – er spielt selbst Trompete – in unterschiedlichen Orchestern und Kapellen gesammelt. Und er habe eben auch die Flexibilität kenne und schätzen gelernt, die Projekt-Ensembles mit sich bringen.

Er möchte in Gerolzhofen im Bereich der Musik "Vorhandenes zusammenbringen", wie er sagt, und keineswegs eine Konkurrenz zu anderen Kapellen und Musiker-Gruppen in der Umgebung aufbauen. Vielmehr möchte er mit diesen zusammenarbeiten.

In diesem Jahr hat "Klingendes Gerolzhofen" laut Hohner bereits bei verschiedenen kirchlichen Anlässen in kleiner Besetzung gespielt. Für die Advents- und Weihnachtszeit plant Hohner ein Stand-Weihnachtskonzert an Heiligabend, Blechbläser-Musik an den ersten beiden Adventssonntagen und adventliche Turmbläser-Musik. Kommendes Frühjahr könnte es ein Konzert von "Klingendes Gerolzhofen" geben.

Dirigent möchte Lücke im Angebot schließen

Doch hierfür bedarf es sicherlich noch weiterer interessierter Musiker, die Hohner ermutigen möchte, mitzumachen – auch Anfänger oder Neueinsteiger sind willkommen und würden Musikunterricht erhalten. Proben sind jeden ersten und dritten Mittwochabend im Monat. Er vertraut darauf, den Musikern mit "Klingendes Gerolzhofen" etwas zu bieten, was andere Kapellen in der Umgebung nicht haben. Deshalb möchte er gezielt auch Musikrichtungen besetzen, die über das Repertoire von Polkas, Walzern und einfacher Marschmusik hinausgeht, aber trotzdem nicht kompliziert zu spielen und für kleine Blechbläser-Besetzungen geeignet ist. 

Über das Internet hat er Kontakt zu einem früheren Mitarbeiter des koreanischen Rundfunks geknüpft. Dieser lebt jetzt in der indonesischen Hauptstadt Jakarta und arrangiert per Auftragsarbeit beispielsweise bekannte Titelmelodien von Kinofilmen wie "James Bond" oder "Fluch der Karibik" neu, damit diese auch von kleinen, meinetwegen fünfstimmigen Ensembles gut gespielt werden können. Mit so etwas könne man sich von anderen abheben, hofft Hohner.

Kostüm-Frage ist noch offen

Was "Klingendes Gerolzhofen" noch fehlt, ist eine Tracht beziehungsweise ein Kostüm. Auch hier möchte der Dirigent gerne neue Wege beschreiten, weg von der bisherigen Kluft der Stadtkapelle. Ihm schwebt eine an historische Vorbilder angelehnte, dennoch moderne Lösung vor. So könnte es etwa ein Kostüm geben, das sich an dem der Gerolzhöfer Symbolfigur anlehnt. Dies käme dann auch einer weiteren Idee Hohners entgegen, dem die Möglichkeit vorschwebt, eine kleine Pfeifer- und/oder Trommlergruppe aufzubauen, ähnlich bestehender Spielmannszüge. Dort könnten auch musikalisch Interessierte mit überschaubarem Talent mitspielen.

Die Stadtkapelle Gerolzhofen soll den Vorstellungen Hohners nach als Trägerverein im Hintergrund fortbestehen. "Klingendes Gerolzhofen" wäre dann das neue Gerüst, das die unterschiedlichen Ensembles namentlich verbindet – je nach Zusammensetzung und Anlass dann um einen entsprechenden Zusatz ergänzt.

 
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