Eigentlich können Bäume wie Roßkastanien, Birken oder Erlen Hitze ganz gut trotzen. Doch die Jahre extremer Trockenheit, die sich inzwischen aneinanderreihen, zeigen auch bei ihnen Folgen. "Trockenschäden haben in den letzten Jahren großen Einfluss auf den Bestand", sagt Mathias Graupner, neuer Leiter des Servicebetriebs Stadtgrün der Stadt Schweinfurt. Betroffen sind auch vermehrt mittelgroße Bäume, die eigentlich als relativ unempfindlich gelten, die es geschafft haben sollten. Doch auch sie nimmt die lang anhaltende Trockenheit mit. Und oft trifft es Birken. Vor allem sie sterben im Stadtgebiet, so Graupner vor dem Bau- und Umweltausschusses des Stadtrats am Donnerstag.
Es ist wohl vor allem der Trend, der den Fachleuten Sorgen macht. Der Trend, dass immer mehr Bäume sterben, auch solche, die an sich als trockenheitsresistent gelten. Denn klein ist der Baumbestand wirklich nicht. Rund 25 000 Bäume im Schweinfurter Stadtgebiet muss der Servicebetrieb nach den "Richtlinien zur Verkehrssicherung" jährlich untersuchen. Das Ergebnis 2020: Etwa 50 Bäume sind nicht mehr zu retten, müssen gefällt werden.
Ein Prachtkäfer gibt Bäumen am Baggersee den Rest
Der Leiter des Servicebetriebs zeigt Bilder: Pilze, die das Holz vom Fuß des Baumes her zerfressen, dürre Äste, abgestorbene, hohle Stämme oder der Kiefernprachtkäfer, der dafür sorgt, dass alleine am Schweinfurter Baggersee 13 Bäume gefällt werden müssen. Gesund waren sie nicht, sagt Graupner. Der Käfer stürzt sich nur auf Exemplare, die ohnehin kränkeln. Dort, wo Bäume einzeln stehen, soll nachgepflanzt werden. Wo sie beispielsweise neben einer Hecke standen, setzt man auf Naturverjüngung, also kleine Bäume, die selbst aufgekeimt sind.
2000 Euro kostet das Fällen pro Baum. Dazu kommen die Kosten für die Ersatzpflanzungen. Gefällt werden unter anderem Bäume am Lärmschutzwall im Deutschhof, an der Eselshöhe, im Heckenweg, am DJK Sportplatz, im Bereich Sommerbad, am Stadion und in der Wehr.