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Grafenrheinfeld
Kita-Neubau in Grafenrheinfeld: Wie Ideen Architektur werden
2022 könnten die Bauarbeiten in der Nähe der Schule beginnen. Welche Ideen Planer und Bürgermeister haben und wann Eltern und Personal kreativ sein können.
An dieser markierten Stelle, in der Nähe der Schule, will Grafenrheinfeld eine neue Kindertagesstätte bauen. 
Foto: hjparchitekten | An dieser markierten Stelle, in der Nähe der Schule, will Grafenrheinfeld eine neue Kindertagesstätte bauen. 
Susanne Wiedemann
 |  aktualisiert: 10.05.2023 10:24 Uhr

Von der Krippe bis zur Einschulung an einem Ort: Für Bürgermeister Christian Keller ist das ein Plus, wenn es in der Verlängerung der Schule eine neue Kindertagesstätte geben wird. Ein Plus für die Kinder, die in einer vertrauten Umgebung sind. Und ein Plus für die Eltern, die ihre Kinder jetzt nur noch an einen Ort bringen müssen.

Wie berichtet, hatte sich der Gemeinderat am 23. März entschieden, einen Neubau zu planen, der die beiden Kindergärten "Fröschloch" und am "Bühl" ersetzen soll. Und gleichzeitig Angebote schaffen kann, wenn ab 2025 jedes Kind einen gesetzlichen Anspruch auf Ganztagesbetreuung hat. 

Der Anbau am Fröschloch-Kindergarten ist wegen Schimmelbefalls nicht nutzbar. Es könnte sich  noch jahrelang hinziehen, bis klar ist, was mit dem Gebäude passieren wird. Laut Regierung ist, wie berichtet, eine Sanierung des Bühl-Kindergartens nicht wirtschaftlich. Der Bühl-Kindergarten müsse auf jeden Fall neu gebaut werden, zitierte Bürgermeister Christian Keller im August aus eine Stellungnahme der Regierung. Das Projekt war auch auf Kritik gestoßen. Barbara Schug, eine Grafenrheinfelderin, hält es unter anderem für überdimensioniert. (wir berichteten). 

Hier soll die neue Kindertagesstäte entstehen. Im Bild (von links)  Laura Küllstädt und Jürgen Hauck vom Planungsbüro hjparchitekten, Bürgermeister Christian Keller und Dritter Bürgermeister Ludwig  Weth.
Foto: Susanne Wiedemann | Hier soll die neue Kindertagesstäte entstehen. Im Bild (von links) Laura Küllstädt und Jürgen Hauck vom Planungsbüro hjparchitekten, Bürgermeister Christian Keller und Dritter Bürgermeister Ludwig  Weth.

Was sind die Ideen für diese Kindertagesstätte? Was wäre denkbar und vorstellbar? Planer Laura Küllstädt und Jürgen Hauck, er ist als Kind übrigens in den Bühl-Kindergarten gegangen, stellten das gemeinsam mit Bürgermeister Christian Keller bei einem Pressegespräch vor. Kinderbetreuung, Ganztagesbetreuung ausreichend anzubieten und zu regeln: Das sei eine der wichtigsten Aufgaben, so Keller. "Der Gemeinderat will Nägel mit Köpfen machen." 

2025 gibt es eine garantierte Ganztagesbetreuung für Grundschüler

Für die ab 2025 garantierte Ganztagesbetreuung für Grundschüler hat die Regierung 140 Plätze freigegeben und genehmigt, so Jürgen Hauck. Auch für diese Kinder soll im Neubau Platz sein. Dazu kämen 235 Kinder in Krippe und Kindertagesstätte. Insgesamt also 375 Kinder. Im Moment gibt es nur 40 Ganztagesbetreuungsplätze, so Keller. Die Gemeinde wolle daher vorausschauend bauen. "Ich habe vor, eine einmalige Chance für die nächsten Jahrzehnte zu nutzen."   

Keller will mit dem Neubau vorausschauend planen, nicht jetzt kleiner planen und dann später anbauen  müssen – wie das früher eigentlich Alltag in vielen Gemeinden  war, kristallisiert sich im Gespräch heraus. Und wenn mal ein Raum leer stehen sollte, weil weniger Kinder angemeldet sind, sei das kein Problem: den könne man pädagogisch nutzen. 

Idee: Küche als Herzstück

Planer und Bürgermeister haben einige Ideen, wie sich die Kinder im Neubau entfalten können – und die Erzieherinnen auch. Statt in jeder Gruppe eine Bastel- oder Malecke könnte es einen großen Bastelraum, einen  großen Malraum geben. Keller könnte sich auch vorstellen, Ernährung in den Mittelpunkt zu stellen. In einer Kita dieser Größe könnte jemand vor Ort für die Kinder kochen, statt das Essen von einem Caterer kommen zu lassen. Dazu wäre noch eine pädagogische Küche denkbar, in der die Kinder mithelfen, wieder einen stärkeren Bezug zu den Produkten bekommen: "Selber Kartoffeln anpflanzen, ernten und dann essen", für Keller wäre das ein wichtiger Ansatz. Er könnte sich die Küche als "Herz der Einrichtung "vorstellen. Auch Natur sollte eine große Rolle spielen, meint Keller.   

Kita-Personal und Elten einbeziehen

Kita-Personal und die Eltern will man einbeziehen in die Ideen-Sammlung. Keller kann sich vorstellen, dass Anfang nächsten Jahres ein erstes Gespräch stattfinden könnte. "Auf Augenhöhe." Inspiration haben sich Keller und Hauck schon mal bei Kita-Fachberaterin Christel van Dieken geholt. Haucks und Küllstädts Aufgabe wird es dann sein, Wünsche und Ideen in ein architektonisches Konzept umzusetzen.   

Jürgen Hauck und Laura Küllstädt sehen es als positiv, dass es am geplanten Standort schon zum Beispiel einen Spielplatz gibt. Parkplätze sind da, das Gelände ist gut erreichbar. Es gibt einen Sportplatz, eine Turnhalle.  Auch Grünflächen sind da. Die Bäume zwischen Schule und Festhalle sollen übrigens erhalten bleiben, sagt Christian Keller. Als Baubeginn peilen er und die Planer  2022 an. 

Keller hat auch schon eine Idee für ein Motto für die Kita, das er gerne an einem zentralen Ort verewigen würde. Diesen Spruch von Astrid Lindgren: „Kinder sollten mehr spielen, als viele Kinder es heutzutage tun. Denn wenn man genügend spielt, solange man klein ist, dann trägt man Schätze mit sich herum, aus denen man später sein ganzes Leben lang schöpfen kann. Dann weiß man, was es heißt, in sich eine warme, geheime Welt zu haben, die einem Kraft gibt, wenn das Leben schwer wird. Was auch geschieht, was man auch erlebt, man hat diese Welt in seinem Innern, an die man sich halten kann."

 
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  • B. S.
    „Und ein Plus für die Eltern, die ihre Kinder jetzt nur noch an einen Ort bringen müssen“. Das Grundschulkind hat doch andere Zeiten als das Kindergartenkind! Der zu erwartende Elterntaxi-Verkehr ist angeblich kein Problem? Die Anwohner werden sich freuen!
    "Für die ab 2025 garantierte Ganztagesbetreuung für Grundschüler hat die Regierung 140 Plätze ... genehmigt. Im Moment gibt es nur 40 Ganztagesbetreuungsplätze." Diese werden aber gar nicht genutzt! Und in der großzügigen Grundschule verlieren sich 105 Kinder in 5 Klassen. Sie hätten aber 8 Klassenzimmer, 4 Gruppenräume, Computerraum, Werkraum, Musikraum, Religionszimmer, Schulküche, Freiluftklassenzimmer. Schon damals zu groß gebaut!
    Ich kann mir kaum vorstellen, dass verantwortliche junge Eltern eine zubetonierte Umwelt für die Zukunft ihrer Kinder wollen. Unnötige Bauprojekte sind Klimakiller, Flächen- und Ressourcenfresser. Ökologisch, pädagogisch und wirtschaftlich nachhaltigere Alternativen zum Kita-Ersatzneu gibt es allemal!
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