Jedes Jahr drehen sich in Sennfeld und Gochsheim beim Friedensfest die Planpaare. Und das seit 1649. Jedes Jahr gibt es Leute, die mithelfen, anpacken, organisieren. Leute, die Musik spielen, Leute, die aufräumen, Leute, die Tanzschritte zeigen – und jede Menge Menschen, die am ersten Septemberwochenende zum Plan kommen, zuschauen und mitfeiern.
Die schöne Tradition, die die Gochsheimer und Sennfelder pflegen, bekommt jetzt ein besonderes Siegel: Am Donnerstagabend wurden die beiden Friedensfeste, die mit den Kirchweihen verschmolzen, bei einem Festakt in der Münchner Residenz in die Bayerische Liste des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen. (Ausführlicher Bericht folgt).
„Wir sind stolz, das bestätigt uns in unserem Tun“, sagt Sennfelds Bürgermeister Emil Heinemann. Ihm ist es wichtig, dass auch der historische Hintergrund des Festes, die Wiedererlangung der Reichsfreiheit nach dem Dreißigjährigen Krieg, nicht vergessen wird. „Sonst sitzen wir irgendwann einfach nur zusammen am Plan.“ Der Wahlspruch „Sitt' und Tracht der Alten wollen wir erhalten“ soll schließlich mehr als nur eine Floskel sein.
Fränkisches Flair in der Münchner Residenz
Gemeinsam mit den Gochsheimern sind die Sennfelder mit dem Bus nach München. Mit dabei Planpaare, Mundschenk, Planhüpfer. In der Residenz soll schließlich auch ein bisschen fränkisches Flair aufkommen. „Wir führen auch was auf in München“, sagt Gochsheims Bürgermeisterin Helga Fleischer. In Tracht reisen die Paare nicht, umgezogen wird sich erst in München.
Helga Fleischer freut sich sehr über die Auszeichnung und die Bereitschaft der Gochsheimer, die Tradition lebendig zu halten. Das wird gemeinsam mit den Sennfeldern am 1. April gefeiert.