
Acht Generationen der Familie Ress haben Schlitten gebaut. Richtige Rodel aus Holz. Im März hat Michael Ress dann angekündigt: Das Geschäft mit den Schlitten aus Schwebheim wird es nicht mehr geben. Der Betrieb wird an Sohn Johannes übergeben, der das Familiengeschäft als Sattler- und Polsterei weiterführt.
Was da noch in der Schwebe lag und sich allenfalls ankündigte, ist jetzt Fakt: Wie die KHW GmbH aus Geschwenda mitteilt, übernimmt sie die Holzschlitten-Produktion von Ress Rodelschlitten ab der Saison 2026/27. Beide Unternehmen, so die KHW, verbinde Qualität, Funktionalität und über 40 Jahre Erfahrung im Schlittenbau. Beide Namen stünden für Qualität made in Germany.
Was sie bislang unterscheidet: das Material. Laut eigener Angaben gilt die KHW Kunststoff- und Holzverarbeitungswerk GmbH, die rund 90 Mitarbeitende beschäftigt, als der führende Hersteller von Kunststoffschlitten. Seit über 70 Jahren entwickle das Unternehmen innovative Winterprodukte – von sportlichen Rennschlitten bis zu komfortablen Kinderschlitten, so die Mitteilung. Rund 30 verschiedene Modelle werden in Geschwenda produziert. Nun kommen sieben Schlittenmodelle aus Holz hinzu.
Hersteller geht zurück in die eigene Unternehmervergangenheit
"Ich freue mich, dass wir das 'H' aus unserem Namen zurück in die Produktion holen", wird Marcus Cramer, seit 2019 Geschäftsführer der KHW, in der Mitteilung zitiert. "Erstmalig werden ab 2026 Holzschlitten in Geschwenda gefertigt, das gab es noch nie."
Die Holzverarbeitung war demnach ein zentrales Standbein in den frühen Unternehmensjahren. Damals habe man Kunststoff- und Holzprodukte in der Fertigung kombiniert. "Die Marke Ress Rodelschlitten steht für hochwertige, handgefertigte Holzschlitten aus Bayern. Wir übernehmen nicht nur diese Philosophie, sondern auch die handwerkliche Sorgfalt, für die die Schlitten bekannt sind", verspricht Marcus Cramer. Der einzige Unterschied: die Holzrodel seien dann made in Thüringen.