Beim Blick auf das grüne Sportgelände des VfL Euerbach nickt Simone Seufert nachdenklich. "Ja, das hier spiegelt mich wieder: Ich bin ein absoluter Teamplayer", sagt die Bürgermeisterkandidatin der Freien Wählergemeinschaft Euerbach und der CSU, als sie zum Gespräch an ihren Lieblingsort kommt. Mannschaftssport wie Korbball oder Fußball begeistert und prägte sie. "Allein kannst du nichts erreichen, Zusammenhalt ist wichtig, ein Ziel vor Augen und Respekt vor den unterschiedlichen Charakteren", formuliert die 40-Jährige ihre Lebenseinstellung.
Hier am Sportgelände hat sie schon viel Zeit verbracht. Hier spielt sie seit 35 Jahren Korbball, "schon immer als Korbhüterin, wegen meiner Größe", lacht die 1,77 Meter große Euerbacherin, die im VfL die Korbball-Abteilung leitet. "Den Spielplatz neben dem Sportheim haben wir auch gebaut", deutet sie auf ein Mitmach-Projekt, das sie organisierte. "Organisieren ist eine Stärke von mir", meint sie wissend. Und sie habe ein Gespür für Menschen und ihre Stimmungen.
Simone Seufert ist gut vernetzt, im Ort, in der ganzen Gemeinde. Sie ist geboren und aufgewachsen in Euerbach, "verwurzelt", wie sie sagt. Hier sind Familie und Freunde. Bodenständig wirkt sie, "geerdet", wie sie selbst meint. "Alles, was ich gemacht habe, habe ich mit Freude und Spaß gemacht", blickt sie zurück. Da kommt einiges zusammen, zumal sich die Fachkraft für Abwassertechnik, die seit 22 Jahren beim AZV Obere Werntalgemeinden arbeitet, seit Jahren vielfältig ehrenamtlich engagiert und Verantwortung übernimmt: Vom Elternbeirat in Kindergarten und Schule über die Nachbarschaftshilfe und die Pfadfinder bis zu den jungen "Erwichern" oder die Organisation von Osterbrunnen und Sternsingeraktion.
Sie brüstet sich nicht damit. Sie will gestalten, etwas bewegen, in Gemeinschaft, "sachlich, überparteilich und ortsübergreifend", sagt sie. "Was ich gar nicht leiden kann, ist Egoismus. Da kann ich mich richtig ärgern, wenn jemand nur an sich denkt".
Eine tolle Truppe im Gemeinderat
Simone Seuferts kommunalpolitisches Engagement begann 2002, als sie – gerade 22-Jährig – von Bürgermeister Arthur Arnold zur Kandidatur im Gemeinderat ermuntert wurde. "Ich bin von Platz 13 vorgewählt worden", erinnert sie sich an eine Zeit "mit einer tollen Truppe im Gemeinderat, mit dem wir viel bewegt haben". Weil ihre beiden Kinder bei der nächsten Wahl 2008 noch klein waren, kandidierte die verheiratete Mutter damals nicht. "Aber es hat mich nie losgelassen", sagt die Vorsitzende der Freien Wählergemeinschaft Euerbach.
Mit den meisten Wählerstimmen zog sie 2014 erneut in den Gemeinderat ein. Dort übernahm sie den Vorsitz der Fraktion aus ihrer Euerbacher Wählergemeinschaft, der CSU-Dorfgemeinschaft Obbach und der Wählergemeinschaft Sömmersdorf. Diese unterstützen sie, wie die drei CSU-Ortsverbände, auch in ihrem Bürgermeister-Wahlkampf.
Sie selbst bezeichnet sich als positiv denkender Mensch. Nach ihrer Vorstellung muss ein guter Bürgermeister mit Menschen umgehen können, gut vernetzt sein, Visionen und Mut haben und die Fähigkeit, verschiedene Meinungen aufzunehmen und abzuwägen, kompromissfähig sein. "Und er muss die Leute mitnehmen können".
Dass ein Vollsortimenter, der Rewe-Markt, in Euerbach angesiedelt werden konnte, bezeichnet sie als ein wichtiges Projekt der jüngsten Vergangenheit. Möglichst schnell sollten die begonnenen Baumaßnahmen wie der Kindergartenbau, die Tagespflege für Senioren und die Ganztagsschule fertiggestellt werden, hofft sie.
Dorferneuerungsprojekte in Sömmersdorf und Obbach stünden an, das Dorfgemeinschaftshaus in Euerbach. Größte Herausforderung sei, Baugrund für Ortsansässige zu schaffen. Aber nicht in einem großen Baugebiet, sondern als Ortsabrundungen im Einklang mit der Innenentwicklung. "Euerbach soll keinen städtischen Charakter erhalten".
Wichtig ist ihr das Ehrenamt, das sie stärken und wertschätzen will, was sie auch mit ihrem Slogan "Dorfleben – erleben und beleben" ausdrückt.
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