Das "Bauholzbrünnle" liegt am Waldrand von Kützberg. Poppenhausens Bürgermeister Ludwig Nätscher besitzt eine ganz besondere Beziehung zu diesem Ort. Früher ist er gerne mit dem Mountainbike hier vorbeigefahren oder hat den Weg am Waldrand zum Joggen genutzt. Und mit dem Kinderwagen – Ludwig Nätscher ist zweifacher Vater – kam er auch gerne an den ruhigen Platz. In den letzten Jahren geht er hier gerne mit seiner Frau spazieren oder führt den Hund Gassi.
Ludwig Nätscher stammt aus Bimbach, und er besitzt mit seiner Frau, einer "waschechten Kützbergerin", in der Nähe zum Brünnle eine Doppelhaushälfte. Die Nähe zum eigenen Haus und die Liebe zur Natur und zum nahen Wald macht diese Stelle zu seinem Lieblingsort.
In Kützberg engagierte sich Nätscher im Elternbeirat des Kindergartens oder spielte Tennis beim TSV. Mit der lokalen Politik hatte der jetzige Bürgermeister lange Zeit nichts zu tun. Gelernt hat er den Beruf des Kfz-Mechanikers, war danach zwölf Jahre bei der Bundeswehr und in den Jahren nach dem "Bund" bei einer Versicherung angestellt. Zuerst in dem für solche Berufe typischen Außendienst, später im Bereich der Ausbildung und der Nachwuchsförderung.
Zahlreiche Fortbildungsmöglichkeiten zur Einarbeitung genutzt
Doch dann kam die Kommunalpolitik doch noch in sein Leben. Vor sechs Jahren fragte ihn Reinhold Stahl, der damalige Bürgermeister, ob sich Ludwig Nätscher eine Kandidatur für das Amt des Gemeindeoberhauptes vorstellen könne. Nach einer gewissen Bedenkzeit habe er dann zugesagt, erinnerte sich Nätscher, ohne genau zu wissen, was da so alles an Aufgaben auf ihn zukommt. Nach der erfolgreichen Wahl hat er dann auch gleich die Kursangebote des bayerischen Gemeindetages für "frisch gewählte Bürgermeister" angenommen und ist noch heute voll des Lobes für das Angebot an Fortbildungsmöglichkeiten des Gemeindetages.
Nach sechs Jahren im Amt fällt seine Bilanz durchaus positiv aus. Der Job erfordere zwar deutlich mehr als acht Stunden Arbeit am Tag, er habe sich aber in die unterschiedlichen und vielschichtigen Themen reingearbeitet. Anfänglich habe es mitunter geknirscht, so wurde zum Beispiel das Thema Windenergie im Gemeindeparlament kontrovers diskutiert. Die aktuelle Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat bezeichnet er aber nun als ausgezeichnet und listet die Erfolge von Poppenhausen gerne auf. Mit dem Gemeinde-Entwicklungskonzept sei für Bürger, Vereine und Kommune ein "roter Faden" für die anstehenden Projekte geschaffen worden. Diesen Zeit-Plan will er auch künftig gemeinsam mit dem Gemeinderat abarbeiten: von der Sanierung der Werntalhalle über das Neubaugebiet Sandleite bis zur Umgestaltung des Bahnhofsgeländes findet sich so einiges auf dieser Liste.
Schuldenfreies Poppenhausen
Es gebe derzeit viele offenen Projekte, die man aufzählen könne: das Areal "Am Berg" in Pfersdorf, die Friedhöfe und das Honky Tonk im Dorf 2021. Die Gemeinde sei auch in finanzieller Hinsicht kerngesund, meint Ludwig Nätscher. Poppenhausen sei schuldenfrei und werde dies seiner Überzeugung nach am Ende der nächsten Wahlperiode auch noch sein. In diese Prognose schließt er bereits die gestiegenen Kostenschätzungen der Projekte, unter anderem für die Werntalhalle, mit ein. Rund 8 Millionen Euro soll nach heutigem Stand das nächste Großprojekt verschlingen. Die Halle bleibt dann Schulturnhalle, Veranstaltungshalle und auch die Heimat der Schützen. Die erfolgreiche Musikkapelle Poppenhausen wird im Keller der sanierten Halle geeignete Räume beziehen.
Nätschers Gegenkandidat Guido Spahn tritt mit Gemeinderatskandidaten auf einer Liste der Freien Wähler in der Großgemeinde an.
In einer früheren Version des Artikels hieß es, dass sechs der sieben Gemeinderatslisten Nätscher unterstützen würden. Das haben die Listenvertreter dementiert.
- Lesen Sie auch das Kandidaten-Portät von Guido Spahn.
- Eine Grafik mit Links zu den bisher erschienenen Bürgermeister-Kandidaten-Porträts finden Sie hier.
- Alle Informationen rund um die Kommunalwahl finden Sie unter www.mainpost.de/wahlen