"Von hier aus habe ich einen herrlichen Blick auf den Steigerwald", sagt Carolin Gutbrod. Sie sitzt in einem bequemen Sessel im Kaminzimmer ihres Eigenheims, das sie mit ihrem Mann Michael 2011 am "Steinbruch" in Dingolshausen gekauft hat. Sie lässt ihren Blick in Richtung Zabelstein und Vollburg schweifen. Doch nicht nur die landschaftliche Schönheit hat es ihr angetan. "Dingolshausen ist ein wunderschöner Ort zum Leben, attraktiv für alle Altersgruppen", sagt die gebürtige Untersteinbacherin. "Wir erleben hier eine tolle Dorfgemeinschaft."
"Ich bin eine starke Frau"
"Als Bürgermeisterin werde ich alles dafür tun, dass Dingolshausen so bleibt, wie es ist", betont die 40-jährige Mutter zweier Söhne. Dafür werde sie sich mit ganzer Kraft einsetzen, verspricht sie. Man hört den Nachdruck und das Selbstbewusstsein in ihrer Stimme. Die gelernte Bankbetriebswirtin bezeichnet sich selbst als starke Frau. Warum? "Ich weiß, was ich will und ich weiß, was ich erreichen kann." Es gelinge ihr bestens, die Familie mit Ehemann Michael und den beiden Söhnen Finn und Leon, Haushalt und Beruf unter einen Hut zu bringen. Von dieser Tatkraft würde später auch die Gemeinde Dingolshausen profitieren, denn wenn sie Bürgermeisterin werde, so Carolin Gutbrod, werde sie ihre berufliche Tätigkeit natürlich deutlich zurückfahren und sich voll um das Gemeinwohl kümmern.
Derzeit arbeitet Gutbrod noch als freie Handelsvertreterin bei Schwäbisch-Hall und betreut dort einen Stamm von rund 2500 Kunden. "Vorausschauendes Planen, lösungsorientiertes Denken und Handeln sowie Schnelligkeit und Zuverlässigkeit bei auftretenden Problemen – das sind für mich Werteversprechen." Diese ihre Eigenschaften möchte sie auch als Bürgermeisterin von Dingolshausen und Bischwind einbringen. "Ich möchte mein Denken und Handeln nach den Bedürfnissen der Bürger ausrichten."
Bürgerbus statt Elterntaxi
Seit 2012 ist Gutbrod Mitvorsitzende des Elternbeirats im Dingolshäuser Kindergarten und kennt deswegen die Probleme, vor denen junge Familien mitunter stehen. Da ist zum Beispiel der Umstand, dass die Grundschüler, die nachmittags in der Schule in Traustadt betreut werden, keine Möglichkeit haben, mit einem Bus heimzufahren. Jeden Tag müssen die Kinder von Eltern-Taxis dort abgeholt werden. "Ich kann mir vorstellen, künftig dort unseren Bürgerbus einzusetzen", sagt Gutbrod. "Oder wir bieten in Dingolshausen gleich selbst eine Mittagsbetreuung an."
Dingolshausen soll aber auch für Senioren attraktiv bleiben. "Wir müssen sehen, dass unsere Senioren möglichst lange selbstständig bleiben können." Dazu gehöre, dass der Bürgerbus auch weiterhin seine Fahrten zum Einkaufen oder für Arztbesuche unternimmt. Außerdem sollte auch die Nachbarschaftshilfe organisiert und gestärkt werden, meint die Kandidatin, die am 15. März für "Bürgerblock Freie Wählergemeinschaft" antreten wird. Sie würde gerne regelmäßige Treffs der Generationen im gemeindlichen "Freiraum" organisieren. "Dort kann dann Alt von Jung und Jung von Alt etwas lernen." Die Senioren könnten beispielsweise beim Umgang mit den neuen Medien Hilfe bekommen, während die Jungen vom langjährigen Erfahrungsschatz der Älteren profitieren könnten.
Zusammenhalt der Vereine
Für ein gutes Miteinander der Generationen sei es wichtig, so Gutbrod, den Zusammenhalt der örtlichen Vereine zu stärken. "Das Dingolshäuser Weinfest hat hier sicherlich eine Vorbildfunktion", sagt sie. Wie die Vereine dort zusammenarbeiten, sei absolut perfekt. Dieses Miteinander sollte man noch auf weitere Bereiche ausdehnen. "Ich denke hier insbesondere daran, dass man unseren Kindern und Jugendlichen mehr anbieten müsste." Die Fußballmannschaft sei wichtig, aber letztlich noch zu wenig. "Ich möchte hier mit der Hilfe unserer Vereine neue Angebote schaffen."
Denn neben dem Erhalten des schon sehr positiven Gesamtbilds der Gemeinde müsse es auch zu den Zielen gehören, Dingolshausen und Bischwind für die Herausforderungen der Zukunft auszurichten.
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