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Gerolzhofen
Kaltwärme auf mindestens 20 Bauplätzen
Der Ferienausschuss des Stadtrats hat am Montagabend seinen etwas unglücklich formulierten Beschluss vom 20. Juli zur Kalt-Wärme-Versorgung im Neubaugebiet nachgeschärft.
Klaus Vogt
 |  aktualisiert: 12.02.2024 15:50 Uhr

Der Ferienausschuss des Stadtrats hat am Montagabend bei seiner Sitzung in der Stadthalle erwartungsgemäß den etwas unglücklich formulierten Beschluss vom 20. Juli zur Kaltwärme-Versorgung im Baugebiet "Am Nützelbach II" aufgehoben und durch einen neuen ersetzt. 

Der Stadtrat hatte sich, wie berichtet, am 20. Juli nicht dazu durchringen können, alle künftigen Bauherren im Neubaugebiet zwingend dazu zu verpflichten, ihre Häuser an eine Kalt-Wärme-Versorgung anzuschließen. Ein entsprechender Antrag wurde damals knapp mit acht zu neun Stimmen abgelehnt. Die Gegner hatten argumentiert, den Bauherren müsste auch die Möglichkeit eingeräumt werden, in ihren Häusern alternative Heizsysteme mit einer vergleichbar hohen ökologischen Wertigkeit wie die Kaltwärme einzubauen.

Ein daraufhin spontan umformulierter Beschlussvorschlag, wonach die Bauherren eine Wahlmöglichkeit zwischen verschiedenen Heizsystemen haben sollen, wenn diese dem Standard "KfW 40" entsprechen, fand dann die Mehrheit mit 12:5 Stimmen. Kurz nach der Beschlussfassung ging ein Raunen durch das Gremium: In dem Beschluss wurde ein möglicher Anschluss an die Kaltwärmeversorgung überhaupt nicht mehr erwähnt. Ein zweites Problem: Um beim Hausbau den hohen Standard "KfW 40" zu erfüllen, kämen auf die Bauherren erhebliche Mehrkosten von gut 50 000 Euro im Vergleich zum derzeitigen Standardwert  "KfW 55" zu. Die Werte 40 und 55 definieren die unterschiedlichen KfW-Effizienz­haus-Standards. Je kleiner dieser Wert ist, desto geringer ist der Energie­bedarf der Immobilie, desto ökologisch nachhaltiger ist sie - und desto teurer ist der Bau allerdings auch. 

Der neue Beschluss des Stadtrats legt nun klar fest: "Die Wohngebäude, die im Wohnbaugebiet 'Am Nützelbach II' errichtet werden, müssen mindestens die Voraussetzungen für ein KfW 55- Energieeffizienzhaus erfüllen." Das heißt: Ein noch höherer KfW-Standard ist jederzeit möglich. Die von der ÜZ Mainfranken angebotene Kalt-Wärme-Versorgung erfüllt allerdings die Voraussetzungen für KfW 55.

In dem neu gefassten Beschluss steht weiterhin: "Die Stadt beauftragt die ÜZ Mainfranken, mindestens 20 Bauplätze im Wohnbaugebiet 'Am Nützelbach II' an die Kalt-Wärme-Versorgung anzuschließen. Die Kosten für die Kalt-Wärme-Versorgung haben die Erwerber der betroffenen Bauplätze zu tragen." Die ÜZ hatte im Vorfeld bereits deutlich gemacht, dass es schon mindestens 20 Grundstücke sein sollten, die sich an die Kalt-Wärme-Versorgung anschließen, um das ganze Projekt wirtschaftlich attraktiv darstellen zu können.

Die 20 Bauplätze, die künftig zwingend an die Kaltwärme angeschlossen werden müssen, sind im Bebauungsplan extra gekennzeichnet. Es handelt sich im wesentlichen um die Einfamilienhäuser im Süden des Baugebiets. Selbstverständlich ist es den Bauherren auf den nicht gekennzeichneten Parzellen aber ebenfalls möglich, sich an die Kaltwärme anzuschließen und beim Projekt der ÜZ mitzumachen. Allerdings gibt es hier keinen Zwang.

Der Ferienausschuss stimmt einstimmig für den neuen, nachgeschärften Beschluss.

 
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  • bash_m
    Ach du lieber Himmel. Was ist das denn für ein Beschluss?
    Woher kommt die Summe, dass ein KFW40 haus 50k€ teurer sei als ein KFW55? Das ist schlicht falsch.
    Der einzig richtige Beschluss wäre gewesen: Mindeststandard für alle Häuser ist KFW40 und sämtliche Verbrennerheizungen sind verboten (auch Komfortkamine).

    Was ist mit den Leuten, die wirklich nachhaltig bauen möchten? Bauherren die den KFW40+ und Passivhaus/Plusenergiehaus Standard anstreben, diese müssen nun auch (sinnlos) 20k€ für eine nicht notwendige Tiefenbohrung hinlegen???
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