Die Baugenehmigung für Umbau und Erweiterung der Justizgebäude in Schweinfurt sei bestandskräftig, heißt es in einer Mitteilung des Bayerischen Justizministeriums. Minister Winfried Bausback wird mit den Worten zitiert: „Ich freue mich, dass wir jetzt loslegen können!“ Rund 65 Millionen Euro würden in die Bündelung aller Justizbehörden an einem Standort investiert.
Enorme Preissteigerung seit 2016
Das bedeutet allerdings eine gewaltige Preissteigerung von 30 Prozent. Noch im Dezember 2016 hieß es bei der Vorstellung des von einer Jury mit dem ersten Preis ausgezeichneten Architektenentwurfs im Schweinfurter Kolpingzentrum, für das Projekt würden knapp 50 Millionen Euro veranschlagt. Und: Im nächsten Frühjahr solle mit der Umsetzung begonnen werden. Mit der Fertigstellung sei 2023 zu rechnen.
Derzeit sind die Schweinfurter Justizbehörden – Amts- und Landgericht sowie die Staatsanwaltschaft – in dem 1905 errichteten denkmalgeschützten Gebäude an der Rüfferstraße und in dem benachbarten Rentamt untergebracht, und Teile der Justiz sind in mehrere Stockwerke des ehemaligen Iduna-Hochhauses ausgelagert. Mit dem Bau des neuen Gebäudes auf dem Areal des früheren Finanzamtes und der Sanierung des bestehenden Gebäudes werde ein kompaktes, komplett barrierefreies Justizzentrum geschaffen. Neben Staatsanwaltschaft, Land- und Amtsgericht Schweinfurt werde dort das IT-Servicezentrum der bayerischen Justiz untergebracht.
Sechs Elektrotankstellen
Der Neubau werde sich über fünf Etagen erstrecken, eine zweigeschossige Tiefgarage erhalten und in jeder Hinsicht modernsten Anforderungen entsprechen. Sechs der geplanten 108 Stellplätze würden mit Elektrotankstellen ausgerüstet, der gesamte Gebäudekomplex an das Fernwärmenetz angeschlossen. Der Neubau werde die Werte der Energieeinsparverordnung 2016 um rund 50 Prozent unterschreiten.
Wie bereits berichtet, sind die Baumaßnahmen in drei aufeinanderfolgenden Bauabschnitten geplant: Zunächst der Abriss des Gebäuderestes des ehemaligen Finanzamts an der Friedenstraße, dann der Neubau auf diesem Grundstück und die Sanierung des Rentamts und schließlich die Sanierung des Altbaus an der Rüfferstraße.
Mehrfach angekündigt und vertagt
Die Planung zur Sanierung und Erweiterung des Justizzentrums geht weit zurück. Das Vorhaben wurde mehrfach angekündigt und wieder vertagt. Die Fertigstellung war – vorbehaltlich der Bereitstellung der Mittel durch den Landtag – auch schon mal für 2007 anvisiert. Damals wurden die Kosten auf 15 bis 17 Millionen Euro geschätzt.