
Nach langem Warten ist nun auch ein Storch nach Heidenfeld auf den Schornstein des Klosters zurückgekehrt. Nach dem Erstbezug des Horsts im vergangenen Jahr, hofft jetzt die Ortsgruppe Röthlein im Bund Naturschutz auf den zweiten Storch und auf Nachwuchs des Pärchens. Bereits am 14. Februar war ein Storch in Wipfeld in den Mainauen vor dem Kloster St. Ludwig eingetroffen. Am 28. Februar kam dort dann auch das Weibchen an.
Die Storchenpopulation in Bayern steigt seit Jahren. Zum Ende des letzten Sommers hatte der Landesbund für Vogelschutz (LBV) erstmals über 700 Weißstorchpaare im Freistaat gezählt. Dass der bis zu 4,5 Kilogramm schwere und bis zu einem Meter lange Vogel mit einer Flügelspannweite von 200 bis 220 Zentimeter auch im Landkreis Schweinfurt künftig öfters zu sehen sein wird, hofft Harald Vorberg, LBV-Kreisvorsitzender.
Am Main und entlang der Wern
Als geeignete Reviere stuft der LBV Bereiche bei Röthlein, Heidenfeld, Alitzheim und Wipfeld sowie die Wernaue zwischen dem Abfallwirtschaftszentrum Rothmühle und Schnackenwerth ein. Bei Wipfeld, wo die Untere Naturschutzbehörde eine Nisthilfe aufgestellt hat, wurde bereits im Jahr 2018 ein Brutpaar notiert. 2020 stellte sich ein Brutpaar in Wipfeld bereits sehr frühzeitig in der Mitte des Februars ein. Mitte Mai verließen drei Jungstörche das Nest, von denen einer Ende August krank bei Garstadt in Pflege gebracht wurde, wo er trotz aller Bemühungen verendete.
Im vergangenen Jahr nahmen zwei Störche den Horst bei Heidenfeld in Besitz. Hier gelang es, die Daten eines Ringes zu lesen. Der Weißstorch war in Freiburg beringt worden. Ein Jungvogel verließ das Nest Anfang August. Attackiert wurde das Brutpaar von anderen Weißstörchen, die auch in Röthlein und Bergrheinfeld mehrfach zu sehen waren. Aufgebaut wurde deshalb eine Nisthilfe beim Riedhof in der Nähe des Abfallwirtschaftszentrums und eine weitere Nisthilfe im Vogelschutzgebiet am Sauerstücksee (zwischen Grafenrheinfeld und Schwebheim).