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Schweinfurt
Nisthilfen für den Storch am Riedhof und am Sauerstücksee
Klappern soll es häufiger, hofft der LBV, der Nisthilfen für den Weißstorch baut. Der hat nur eine schwache Stimme und verständigt sich durch Klappern mit dem Schnabel.
Ein Storchenpaar mit Drillingen hatte es sich heuer im Nest im Naturschutzgebiet 'Wipfelder Mainauen' gemütlich gemacht.
Foto: Stefan Laubender | Ein Storchenpaar mit Drillingen hatte es sich heuer im Nest im Naturschutzgebiet "Wipfelder Mainauen" gemütlich gemacht.
Gerd Landgraf
Gerd Landgraf
 |  aktualisiert: 28.09.2020 02:10 Uhr

Zum Ende des Sommers meldet der Landesbund für Vogelschutz (LBV) erstmals über 700 Weißstorchpaare in Bayern und damit erneut einen gewachsenen Bestand sowie eine verstärkte Koloniebildung. Ob auch über der Wernaue oder entlang des Mains der bis zu 4,5 Kilogramm schwere und bis zu einem Meter lange Vogel mit einer Flügelspannweite von 200 bis 220 Zentimeter öfters zu sehen sein wird, darüber sprach die Redaktion mit dem Schweinfurter Kreisvorsitzenden des LBV, Harald Vorberg. Hoffen lässt die Beobachtung, dass die Störche sowohl bekannte Orte erneut als auch völlig neue Plätze ohne früheren Weißstorchbestand besiedeln.

Population nimmt zu

2019 wurden von den 300 ehrenamtlichen Storchenbetreuern des LBV im Freistaat 634 Brutpaare gezählt, heuer über 700 besetzte Nester, darunter 100 Neuansiedelungen – vor allem in Schwaben und Mittelfranken. Und da in Bayern ein Großteil der Störche über eine ungefährlichere westeuropäische Route in den Süden zieht und oft schon in Spanien überwintert, "wird es bei uns immer mehr Störche geben", wird Weißstorchexpertin Oda Wieding in einer Pressemeldung des Verbands zitiert.

Die Kreisgruppe Schweinfurt hat als geeignete Reviere die Bereiche Röthlein, Heidenfeld, Alitzheim, Wipfeld, die Wernaue im Gebiet zwischen dem Abfallwirtschaftszentrum Rothmühle und Schnackenwerth unter Beobachtung. Bei Röthlein war letztmals 1970 ein Brutpaar (drei Jungvögel) notiert worden. Vier Junge hatte ein Brutpaar 1962 bei Alitzheim. Noch bis 1969 kam zu diesem Horst immer wieder ein Storchenpaar. Doch Nachwuchs stellte sich nicht ein. Danach wurden bei Alitzheim nur noch einzelne Störche gesehen.

Beringung informiert über Herkunft

Bei Wipfeld, wo die Untere Naturschutzbehörde eine Nisthilfe aufgestellt hat, wurde am 29. April 2018 letztmals ein Brutpaar notiert, bei dem allerdings nur ein Brutversuch stattfand. Jungvögel konnten in diesem Jahr noch nicht nachgewiesen werden. Danach kamen Durchzügler und ein Paar ohne Nachwuchs. Bis zu 21 Störche wurden in einem Trupp 2018 zwischen dem Abfallwirtschaftszentrum und Schnackenwerth gezählt. 2019 verriet die Beringung bei einem Weißstorchpaar die Herkunft: aus Neustadt-Aisch und aus Ansbach. Großgezogen wurden zwei Jungvögel. 

Heuer stellte sich ein Brutpaar bei der Nisthilfe in Wipfeld sehr frühzeitig Mitte Februar ein. Mitte Mai wurden drei Nestlinge ausgemacht, die zwar alle das Nest verließen, aber von denen ein Jungvogel Ende August krank bei Garstadt gefangen und in Pflege gebracht wurde, wo er trotz aller Bemühungen etwas später verendete. 

Zwei neue Nisthilfen

Zwei Störche nahmen heuer den Horst bei Heidenfeld in Besitz. Auch hier gelang es, die Daten eines Rings zu lesen. Der Weißstorch war in Freiburg beringt worden. Ein Jungvogel verließ das Nest Anfang August. Attackiert wurde das Brutpaar von anderen Weißstörchen, die auch in Röthlein und Bergrheinfeld mehrfach zu sehen waren. Sollte das Paar im kommenden Jahr zurückkommen, wird es eine neue Nisthilfe beim Riedhof in der Nähe des Abfallwirtschaftszentrums finden. Eine weitere Nisthilfe will der LBV im Vogelschutzgebiet am Sauerstücksee (zwischen Grafenrheinfeld und Schwebheim) bereitstellen. 

Ein besonderes Ereignis meldete heuer ein Vogelfreund aus dem Bereich Aidhausen. Dort hatte er etwa 100 Weißstörche am 4. August beobachtet, die auf dem Zug nach Süden rasteten.

 
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