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SCHWEINFURT
Jährlich 30 000 Lastwagenladungen Mainaushub
Der ehemalige Feldweg wurde für die schweren Laster ausgebaut.
Foto: Gerd Landgraf | Der ehemalige Feldweg wurde für die schweren Laster ausgebaut.
Gerd Landgraf
Gerd Landgraf
 |  aktualisiert: 07.04.2020 12:00 Uhr

Fast im Minutentakt fahren die Sattelschlepper an dem Biotop am Main zwischen dem Schweinfurter Hafenbecken und der Autobahnbrücke vorbei. Von der Hektik am südlichen Ende des Hafenbeckens, wo der Mainaushub angeliefert und umgeladen wird, bekommen die zwei Schwäne auf dem See des Biotops jedoch nichts mit. Buschwerk schützt vor neugierigen Blicken. Der jetzt geteerte und für die schweren Laster mit einem tragfähigen Unterbau bestückte ehemalige Wiesenweg hält den Lärmpegel in Grenzen.

Nachdem die Gemeinde Grafenrheinfeld einer Verlängerung der Anlieferung per Lastschiff unter der Brücke nach Bergrheinfeld und den Abtransport des Aushubs per Lkw über die Adam-Tasch-Straße nicht über den 10. September hinaus verlängert hatte, musste sich das für den Mainausbau zuständige Wasserstraßen- und Schifffahrtsneubauamt Aschaffenburg nach einer Alternative umschauen.

Hafen-West bleibt verschont

Ursprünglich war dafür die Landzunge am Schweinfurter Hafenbecken (südlich des Tanklagers der Ölhandlung Erick Walther) ausgeguckt. Die Stadtverwaltung fand jedoch eine Lösung, die beim Transport des Mainaushubs vom Hafen zum Industrie- und Gewerbepark Maintal den Schweinfurter Süden vor zusätzlichem Lkw-Verkehr verschont.

Bereits im letzten Winter waren die Landspitze am Hafenbecken vorsorglich gerodet und 5000 Quadratmeter als Zwischenlager vorbereitet worden. Um von dort ins Maintal zu kommen, hätten die Laster auf der Hafenstraße das komplette Hafenbecken umrunden müssen, um dann über den Hafen-West das Maintal zu erreichen.

Feldweg ausgebaut

Gebaut wurde der Lagerplatz samt Anlandung in den vergangen Wochen (ab Mitte August) an der Einfahrt zum Hafen auf dem der Landspitze gegenüberliegendem Ufer. Der von dort zur Gottfried-Schenker-Straße führende Feldweg wurde ausgebaut und mit einer Asphaltdecke versehen. Die Lkw gelangen so direkt an der Autobahnüberführung auf die Hafenstraße und damit direkt in den Industrie- und Gewerbepark Maintal. Lkw-Begegnungsverkehr ist auf dem Fahrweg nicht möglich, weshalb eine Ausweiche auf halbem Weg eingerichtet ist.

Verfüllt wird mit dem Aushub Baugrund im Industrie- und Gewerbepark und später auch der durch die aktuelle Sand- und Kiesausbeute entstandene See neben der Naherholungsanlage Baggersee am Schweinfurter Kreuz. Von diesem See werden nur zwei kleine Wasserflächen bleiben. Ansonsten wird der Bereich als Ausgleichsfläche für die Versiegelungen im Industrie- und Gewerbepark Maintal hergerichtet.

590 000 Tonnen aus dem Main

Gebraucht wird der Umschlagplatz bis Oktober 2020. Pro Jahr wird es bis zu 30 000 Lkw-Fahrten kommen – vor allem in das Maintal, aber auch nach Frankenwinheim, Heidenfeld, Lindach und Röthlein. Gerechnet wird mit 590 000 Tonnen Aushub.

Der Mainausbau bei Schweinfurt ist aufgeteilt in die Bereiche zwischen der Stadt und der Schleuse Ottendorf, die Strecke bis Garstadt und anschließend bis Wipfeld. Der Fluss wird von 2,50 auf 2,90 Meter vertieft und von 36 auf 40 Meter verbreitert. Künftig können dann größere und längere Schiffe verkehren, beispielsweise ein Schubverband mit einer Länge von 185 Metern, der 1000 Tonnen mehr laden kann als die heute auf dem Main bei Schweinfurt fahrenden Güterschiffe. Die Kosten für den Mainausbau sind auf 14,4 Millionen Euro geschätzt.

Begegnungsverkehr ist nur an der Ausweiche möglich.
Foto: Gerd Landgraf | Begegnungsverkehr ist nur an der Ausweiche möglich.
Gebracht wird der Mainaushub per Schiff.
Foto: Gerd Landgraf | Gebracht wird der Mainaushub per Schiff.
In wenigen Minuten ist ein Sattelzug beladen.
Foto: Gerd Landgraf | In wenigen Minuten ist ein Sattelzug beladen.
Großgeräte im Einsatz.
Foto: Gerd Landgraf | Großgeräte im Einsatz.
Die Verfüllung im Industrie- und Gewerbepark Maintal.
Foto: Gerd Landgraf | Die Verfüllung im Industrie- und Gewerbepark Maintal.
Idylle gleich neben der Trasse für die Sattelschlepper.
Foto: Gerd Landgraf | Idylle gleich neben der Trasse für die Sattelschlepper.
 
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