
Das Forstliche Gutachten, das die Naturverjüngung im Wald im Landkreis Schweinfurt beurteilt, hält einen zu hohen Rehwild-Verbiss an den jungen Pflanzen fest. In manchen Jagdrevieren sieht es allerdings ganz gut aus, wie beispielsweise bei Revierpächter Thomas Hoch in Abersfeld.
Thomas Hoch: Meine Familie war immer mit der Jagd befasst, ich bin da hineingewachsen. Mein Vater war ein passionierter Jäger, andere Verwandte ebenfalls. Diese Passion hat sich auf mich übertragen. Meine Frau Sandra hat seit 2020 auch einen Jagdschein und hilft mit, wenn sie Zeit hat.
Hoch: Wir haben zum einen den Vorteil, dass wir zwei Reviere wie eines bewirtschaften können, was manches einfacher macht und wir so besser steuern können. Beispielsweise können wir Wald und Feld zusammen betrachten und bejagen, es gibt da keine Grenze am Waldrand. So wird das Rehwild dort wenig bejagt und kann zum Äsen austreten.
Hoch: Ich tausche mich häufig mit unserem Förster Lukas Haftner aus, wir sind oft zusammen unterwegs und können so vor Ort vieles besprechen. Hinzu kommt auch, dass die Pflege von Seiten der Gemeindeforstarbeiter angeglichen ist. Zum Beispiel pflegen sie die Eiche und halten sie frei, ich erfülle die Abschussplanung und achte auf den Verbiss der jungen Eichen.
Hoch: Wir haben schon vor fünf, sechs Jahren zum Teil auf Intervalljagd umgestellt. Meiner Meinung nach funktioniert die Jagd einfacher, wenn das Wild mehr Ruhe erhält und dann kurz und intensiv gejagt wird. Wenn das Wild in Ruhe ins Feld kommen kann, ist es auch sichtbar. Der Jagddruck, also häufiges Bejagen durch Einzeljagd, ist auch störend für das Verhalten des Wildes.
Hoch: Ja, wenn es geht, sitzen wir gemeinsam an, um möglichst wenig Jagdtage zu haben und den gewünschten Abschuss zu erhalten. Das funktioniert nicht immer, es ist halt nicht ein Jahr wie das andere.
Hoch: Es ist ja nicht nur das Jagen an sich, es sind viele Hegemaßnahmen zu erledigen und für die Leitung der Hegegemeinschaft braucht es auch Zeit. Außerdem bin ich noch im Schwarzwildring aktiv. Ich denke, dass ich pro Woche etwa zehn Stunden aufwende.
Hoch: Ich bin positiv überrascht über die vielen Ergebnisse und Vorschläge. Ich hoffe, dass sie auch zur Anwendung kommen werden. Es ist dort ein Ausgleich unterschiedlicher Interessen gelungen. Ich als Jäger kann daran erstmal nichts aussetzen und hoffe, dass jeder seinen Teil dazu beiträgt, um es in einem fortlaufenden Prozess umzusetzen.
Hoch: Ich erlebe es immer wieder, dass Hundebesitzer ihre Hunde frei im Bestand herumlaufen lassen oder sogar abends in den Wald gehen. Auch Motocross- und Quadfahrer sorgen gelegentlich für Unruhe im Wald und Feld. Gerade jetzt im Winter, wo das Rehwild seinen gesamten Organismus herunterfährt und weniger Äsung braucht, wird es dadurch aufgeschreckt. Es flüchtet und verbraucht dabei viel Energie. Deshalb müssen die Rehe dann mehr fressen. Wenn Spaziergänger aber auf den Wegen bleiben und ihre Hunde angeleint haben, stört das die Rehe nicht. Ich appelliere deshalb, mehr Rücksicht zu zeigen.