"Wir brauchen solche aktiven Sportvereine", lobte der bayerische Innenminister Joachim Herrmann das Engagement der sechs Sportvereine, die er beim Besuch desLandesturnfestes in Schweinfurtim Rahmen eines Festaktes im Rathaus mit der Sportplakette des Bundespräsidenten auszeichnete. Eine "wunderbare Gelegenheit", so OB Sebastian Remelé, Schweinfurt der bayerischen Öffentlichkeit vorzustellen, denn "wir sind heute der Fokus, auf den ganz Bayern sieht".
Die sechs Vereine waren denn auch mit großer Delegation zur Ehrung angereist. Aus Unterfranken wurden der ESV Bavaria Gemünden, der TuSpo Sommerau und der SV Heidingsfeld geehrt, aus Oberfranken der TSV Obernsees und aus Mittelfranken der TSV Emskirchen sowie aus der Oberpfalz die Schützengesellschaft Waldsassen.
Mindestens 100 Jahre muss ein Verein alt sein, um diese Würdigung zu erhalten. Der Bundespräsident ehrt damit die Verdienste um Tradition und Pflege des Sports durch das langjährige Wirken. "Sie ist ein Zeichen der Anerkennung und macht uns immer wieder die Bedeutung und tiefe Verwurzelung des Sports in unserer Gesellschaft nachhaltig bewusst", sagte Herrmann in seiner Festansprache. Die Ehrung sei aber auch ein Dank an alle Helfer und Verantwortlichen, die sich hinter den Kulissen für das Vereinsleben und damit für das gesellschaftliche Miteinander einsetzen. "Hier steht eine große bürgerschaftliche Leistung dahinter", meinte der Minister anerkennend.
Besonders hob Minister Herrmann die Bedeutung der Sportvereine für die Integration und Inklusion von Mitmenschen hervor. "In den Sportvereinen läuft das hervorragend." Die geehrten Vereine sind hier beispielgebend. In Sachen Integration der ESV Gemünden mit einem Ausländeranteil von 14 Prozent, in puncto Inklusion der SV Heidingsfeld, der sich das Motto "Miteinander – Füreinander" auf die Vereinsfahne geschrieben hat.
Der bayerische Landtag habe erkannt, dass das Geld im Sport gut angelegt sei, verwies Herrmann auf die Erhöhung der Sportförderung um 50 Prozent gegenüber 2018. Möglichen Kritikern hielt er entgegen: "Das ist eine Investition in den gesellschaftlichen Zusammenhalt." Denn in den Sportvereinen werde der jungen Generation Fairness und Leistungsbereitschaft nahegebracht. Dem pflichtete auch OB Sebastian Remelé bei: "Die Vereine sind der Humus der Gesellschaft, hier werden Menschen zusammengeführt, hier findet Begegnung und Integration statt."
Im Anschluss an die Ehrungsveranstaltung, die musikalisch von dem jungen Trompeter Nick Schima und Pianistin Inga Leis aus der städtischen Musikschule untermalt und von Rundfunkmoderator Roman Roell unterhaltsam moderiert wurde, trug sich der Innenminister ins Goldene Buch der Stadt Schweinfurt ein.