Im Iran wurden ihre Bücher zensiert und verboten. 2010 kam Elahe Alissa deshalb nach Deutschland, um hier ihrer Leidenschaft fürs Schreiben nachgehen zu können. Die 38-Jährige, die in Dingolshausen lebt und als Assistentin in einer Zahnarztpraxis in Gerolzhofen arbeitet, hat jetzt ihr erstes Kinderbuch herausgebracht. Wir sprachen mit der jungen Autorin über ihr Werk, ihre Ideen und ihre Motivation.
Elahe Alissa: Ja. Trotz Internet und anderen modernen Technologien gibt es immer noch viele Menschen, die Bücher in gedruckter Form mögen. Es fühlt sich gut an, ein Buch in den Händen zu halten und darin zu blättern. Das ist für viele ein angenehmes Gefühl.
Im Iran habe ich drei Bücher geschrieben, zwei Bücher mit Gedichten und ein Kinderbuch. Mein erstes Werk hat die Regierung über ein Jahr lang einbehalten, und nach zwei Jahren Zensur wurde mein zweites Buch verboten. Ich hatte das Gefühl, dass die Regierung meine Bücher zerstört. Im Iran gibt es eine hohe Kontrolle und Zensur, was zu Schwierigkeiten mit der Veröffentlichung meiner Bücher geführt hat.
Alissa: Ich war 23 Jahre alt, als ich mein erstes Kinderbuch geschrieben habe. Damals wurde mein zweites Buch zensiert. Das hat mich sehr enttäuscht und frustriert. Ich dachte, es hätte keinen Sinn mehr zu schreiben. Doch dann hat mich ein guter Freund motiviert weiterzumachen. Deshalb habe ich beschlossen, lieber Bücher für Kinder zu schreiben. Ich kann die Welt der Kinder spüren, und ich liebe es, für Kinder zu schreiben. Das war die beste Entscheidung meines Lebens. Diese Geschichte heißt "Kinder bekommen in der Nacht Flügel".
Alissa: Die Ideen kommen meist aus meiner eigenen Kindheit, aus Beobachtungen von Kindern und deren Interaktionen sowie aus ihrer Fantasie und Kreativität. Die Motivation liegt in der Liebe zum Schreiben, dem Wunsch, Kinder zu unterhalten, zu inspirieren und wichtige Botschaften zu vermitteln sowie der Freude, eine positive Auswirkung auf das Leben der jungen Leserinnen und Leser zu haben.
Alissa: Es ist sehr wichtig, kindgerechte Bücher vorzulesen. Sie fördern die Vorstellungskraft und Kreativität der Kinder. Zudem vermitteln sie wichtige Werte und stärken die Bindung zwischen Erwachsenen und Kindern. Das Vorlesen von Büchern trägt zum ganzheitlichen Heranwachsen der Kinder bei und legt den Grundstein für ihre Liebe zum Lesen und Lernen.
Die Zuhörerinnen und Zuhörer können sich auf eine gemütliche und spannende Kinderbuch-Vorlesung freuen. Sie werden in eine fantasievolle Welt eintauchen. Die Vorlesung wird ihre Vorstellungskraft anregen.
Alissa: Ich lese gerne Psychologie-Bücher. Meine Leidenschaft für Psychologie entstand während meines Studiums als Pädagogin für Rehabilitation und Erziehung. Ich lese auch gerne Biografien.
Alissa: Mein nächstes Buch ist eine Kindergeschichte über den Zahnarzt. Die Idee dafür entstand während meiner Arbeit mit Kindern in einer Zahnarztpraxis.
Alissa: Im Iran habe ich studiert, gleichzeitig gearbeitet und drei Bücher geschrieben, aber die Zensur und Kontrolle haben mich stark belastet. Als Autorin musste ich oft mit Zensurvorwürfen kämpfen, da es nicht erlaubt war, Regierung oder Religion zu kritisieren. Ich bin ein frei denkender Mensch, der Ziele hat und dafür arbeitet. Wenn ich heute feststelle, dass ich in einer anderen Stadt oder einem anderen Land bessere Chancen auf ein glückliches Leben habe, werde ich meinen Wohnort erneut wechseln.