Wer am Samstagabend durch die Stadt ging, konnte etwas Neues entdecken. Ein Festival an vielen Orten, unterschiedlichste Musik in den unterschiedlichsten Lokalen.
Er konnte aber auch in Erinnerungen schwelgen an die gute, alte Honky-Tonk-Zeit. An eine Zeit, in der man sich traf, um einfach Musik zu hören in einer Kneipe. An eine Zeit, in der das Event noch nicht erfunden war, alles ein bisschen gemütlicher war. Zurück zu den Wurzeln, hieß das Motto des Honky Tonk, das jetzt im 26. Jahr wieder so war, wie es anfing: Ein Kneipenfestival. Kein Ereignis für Partyvolk.
Konzept gut angekommen
„Es war ein so toller Abend“, freut sich Veranstalter Ralf Hofmann von der Agentur L19. Das neue alte Konzept ist seiner Beobachtung nach gut angekommen. 3600 Leute seien gekommen. Die Lokale waren voll, aber nicht zu voll, so dass es ungemütlich war. Und wer wollte, konnte auch tanzen. „In den Kneipen war es voll, doch das gehört zu einem Kneipenfestival dazu, und es störte niemanden“, sagt ein Besucher, dem das neue Konzept gut gefällt. Ihm ist auch die entspannte Atmosphäre und das Leben in der Stadt aufgefallen. „Überall waren Menschen unterwegs oder standen in Gruppen vor den Kneipen.
Musikalisch fast alles vertreten stilistisch
Was Hofmann auch gefällt: „Die Band muss sich erst mal den Laden vollspielen.“ Das sorgt für Atmosphäre, bringt auch ein bisschen Spannung an so einem Abend, erzählen Besucher am Sonntag, noch ein bisschen müde vom Abend. Schließlich gab's einiges zu entdecken und zu hören. Die Bandbreite reichte von Folk über Rock zu Blues. Und die Musik hatte hohe Qualität, sagt Hofmann.
Das „großartige Bluesgefuddel“ von den Ron Lemons, bei denen Andreas Kümmert singt, hat ihm besonders gut gefallen. Aber auch, wie hier und bei den anderen Auftritten der Musiker die Leute mitgegangen sind in der Disharmonie.
Zum ersten Mal fand das Festival an zwei Orten statt: Am Freitag in Haßfurt, am Samstag in Schweinfurt. Ob nächstes Jahr wieder in zwei Städten gefeiert wird? Da überlegen Hofmann und sein Team noch. Fürs nächste Jahr soll auch noch ein bisschen an der Vorbereitung und der Kommunikation mit den Veranstaltern und der Werbung gearbeitet werden. Habe zwar alles gut geklappt, sei aber noch ausbaufähig. In eine völlig neue Struktur müsse man sich eben erst eingrooven. Aber: nächstes Jahr wird es wieder ein Kneipenfestival geben.
Honky Tonk in dieser Art ist eher was für ein älteres Publikum, sagt Hofmann. Und das sei begeistert gewesen. Viele Honky-Tonk-Gänger der ersten Stunde hat er getroffen, für die das Sommer-Event der letzten Jahr nicht mehr so das Richtige war. Aber auch die jungen Leute seien zum Zug gekommen. Im Zeughaus sorgte das Jugendhaus Fränz für das Musikprogramm.
Hofmanns Fazit: „Es war richtig, richtig schön.“ Sicherheitstechnisch habe auch alles geklappt, es sei alles entspannt gelaufen. Eine Beschwerde wegen Ruhestörung habe es wohl gegeben. Das Lokal habe allerdings nicht zu den offiziellen Festival-Orten gehört.