Vor kurzem ist dem Sebastianigelöbnis in Oberschwarzach der diesjährige "Heimatpreis" verliehen worden. Der bayerische Heimatminister Albert Füracker hat den Verantwortlichen diese vom Freistaat Bayern vergebene Auszeichnung während eines Festaktes in Nürnberg überreicht.
In dem von dieser Redaktion veröffentlichten Bericht über die hohe Würdigung des Oberschwarzacher Brauchtumsfestes wurde Bürgermeister Manfred Schötz mit der Aussage zitiert, er habe erfahren, dass die Verleihung des Heimatpreises auf einen Vorschlag des Bezirks Unterfranken zurückzuführen sei.
Diese Aussage möchte Walter Kieswetter aus Oberschwarzach nicht auf sich beruhen lassen. Er hat sich an diese Redaktion gewandt. Er wies darauf hin, dass es "entgegen der abgedruckten Aussage" von Bürgermeister Schötz ihm selbst zu verdanken sei, dass der "Heimatpreis" nach Oberschwarzach ging. Kieswetter bezieht sich auf ein entsprechendes Empfehlungsschreiben, das er eigenhändig bereits Ende Juli 2020 an das Heimatministerium geschickt habe.
Einladung zur Preisverleihung
Im 3. Mai dieses Jahres habe er einen Brief des Ministeriums erhalten, in dem ihm die Preisverleihung an das Sebastianigelöbnis mitgeteilt wurde, verbunden mit der Einladung, dem Festakt beizuwohnen.
Wer hat jetzt recht: Bürgermeister Schötz oder Kieswetter? Letztendlich beide. Dies ergab eine Nachfrage dieser Redaktion beim Bezirk Unterfranken. Dort heißt es, dass Klaus Reder in seiner Funktion als Bezirksheimatpfleger die Entscheidung getroffen hat. Dies schließe es laut Auskunft von dessen Büro allerdings nicht aus, dass andere, in diesem Fall Walter Kieswetter aus Oberschwarzach, die gleiche Idee gekommen sind und ebenfalls eine Empfehlung für das Sebastianigelöbnis abgegeben haben.
Welchen Effekt diese private Empfehlung tatsächlich hatte, lässt sich aus Sicht des Bezirks im Rückblick nicht mehr beantworten. Die Freude über den Heimatpreis sollte darunter nicht leiden.