Die dreiköpfige Stadtratsfraktion der Bündnisgrünen hat zu den Etatberatungen der Stadt in der nächsten Woche ein ganzes Bündel an Anträgen gestellt, darunter (wie berichtet) allein vier Anträge pro Fahrrad mit einem Volumen von über 300 000 Euro.
Die drei weiteren Anträge betreffen die „Verbesserung der Aufenthaltsqualität im Fußgängerbereich“, die Erstellung eines Kulturentwicklungsplans und den Anschluss der Stadthalle an das Fernwärmenetz, wofür in der Reihenfolge weitere 20 000, 40 000 und 55 000 Euro in den Haushalt für 2017 eingestellt werden sollen.
Ayfer Fuchs, Reginhard von Hirschhausen und Thomas Schmitt erinnern im Innenstadtantrag an die Diskussion zum Leerstand und berichten von die Klagen vor allem älterer Mitbürger über die Sitzgelegenheiten, die unter anderem am Schiller- und dem neuen Zeughausplatz wenig zum Verweilen einladen. Die Grünen regen zusätzliche Bänke sowie Sitzgruppen an, die mit Schach- oder Kartenspieltischen aufgestellt werden. Wünschenswert wäre auch „mehr schattenspendendes Grün“ (Bäume oder Sträucher).
Weil Kultur auch ein wichtiger Standortfaktor sei und mit Blick auf den Ausbau des I-Campus mit mehr internationalen Studenten fordern die Grünen eine Professionalisierung bei der Förderung. Diesen „Kulturentwicklungsplan 2030“ soll ein renommiertes Gutachterbüro erstellen. Enthalten müsse er auch Kulturangebote mit neuen Formaten und Konzepten.
Dazu gehöre vor allem auch eine nachhaltigere Förderung der Kleinkunst wie in der Disharmonie, der Angebote im Stattbahnhof, es müsse mehr Übungs- und Auftrittsmöglichkeiten für junge lokale Bands, von Poeten, Theatergruppen und Tänzern geben. In einem solchen Plan müssten auch die industriellen Wurzeln der Stadt als „Urstadt“ des Fahrrads und der Kugellager berücksichtigt werden. Angeregt wird in diesem Zusammenhang ein Festival zum Thema „Industrie und Kultur“ im Abstand von zwei oder drei Jahren.
Schließlich der Anschluss der alten Stadthalle an das Fernwärmenetz. Schon lange gefordert, handele es sich bei diesem als dringlich formulierten Antrag um eine Win-win-Situation für die Stadt Schweinfurt, weil die Heizung der wohl noch zehn Jahre genutzten Stadthalle für diese Zeit gesichert ist und die Erträge von Stadtwerken und GKS verbessert werden, wovon wiederum die Stadt finanziell profitiere. Und Profiteur sei auch die Umwelt, weil C02- und Schadstoff-Emissionen durch Wegfall des alten Gaskessels entfielen.