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SCHWEINFURT
Tempo 30 in Ignaz-Schön-Straße ?
Den heutigen Geh- und Radweg sehen die Fraktionen von SPD und Grünen als große Gefahrenquelle. Sie fordern deshalb eine Verlegung des Radwegs auf die Fahrbahn. Die Parkplätze befänden sich dann zwischen Geh- und dem Radweg.
Foto: Hannes Helferich | Den heutigen Geh- und Radweg sehen die Fraktionen von SPD und Grünen als große Gefahrenquelle. Sie fordern deshalb eine Verlegung des Radwegs auf die Fahrbahn.
Hannes Helferich
Hannes Helferich
 |  aktualisiert: 03.12.2019 09:17 Uhr

Seit langem verlangen der Kreisverband des Allgemeinen Deutschen Fahrrad Clubs (ADFC) und eine wachsende, in der Critical Mass-Bewegung (kritische Masse) verbundene Gruppe von Fahrradfahrern ein endlich größeres Engagement der Stadt beim Radwegausbau und Bekenntnis zum Rad. Dass es daran fehle, bewiesen die für 2016 zur Verbesserung der Radverkehrsinfrastruktur lediglich eingesetzten 50 000 Euro.

Kritik am lückenhaften Radwegenetz mit vielen gefährlichen Problemstellen

Zu den Etatberatungen (ab Mitte November) fürs Jahr 2017 liegen nun vier Rad-Anträge der Grünen und zwei der SPD vor. Beide Fraktionen erinnern darin an das lückenhafte Radnetz mit einer „Vielzahl von Problemstellen“ (SPD) mit „erheblichem Gefährdungspotenzial“ (Grüne), weswegen künftig ganz andere Summen nötig seien.

Während die SPD für ihre beiden Anträge keinen konkreten Betrag nennt, fordern die Bündnisgrünen allein für den geforderten „beschleunigten Ausbau der Fahrradwege“ 300 000 Euro. Sie regen darüber hinaus eine Öffentlichkeitskampagne zum Thema „Radwege und Radverkehr“ an. Das vor allem vor dem Hintergrund, dass Schweinfurt durch die „sinnvolle Mitgliedschaft“ in der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Kommunen auch als fahrradfreundliche Stadt anerkannt wird.

Mit der Sperrung der Spitalstraße für Radfahrer fehlt es an einer Ost-West-Verbindung

Die Grünen-Fraktion erinnert an die seit der werktäglichen Sperrung der Spitalstraße fehlende Ost-West-Radverbindung und bedauert, dass der fahrradgerechte Ausbau der Zehntstraße ebenso wie weitere bereits fertig geplante Radwege in die Zukunft verschoben worden seien. Gerade auf durchgehende Radwege auf einer Ost-West- sowie auf einer Nord-Süd-Achse im Stadtbereich sei deshalb besonders zu achten. Diese müssten durch ihre Kennzeichnung auch für Ortsunkundige leicht erkennbar sein.

SPD und Grüne legen das Hauptaugenmerk auf die Ignaz-Schön-Straße. Die Genossen erinnern in ihrem Antragspaket

Hauptaugenmerk liegt auf der von Schülern und Studenten genutzten Ignaz-Schön-Straße

an zwei schwere Unfälle mit Radfahrern dort, weshalb „dringender Handlungsbedarf“ besteht. Beide Fraktionen bringen eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf 30 Stundenkilometer ins Spiel und fordern die Verlegung der Radwege auf die Fahrstraße mit der künftigen Reihenfolge Gehweg, Autoparkplätze und gesicherter Radfahrstreifen.

Die Breite der Ignaz-Schön-Straße lasse diese Anordnung zu, heißt es im SPD-Antrag. Die Grünen wünschen sich außerdem, am Knoten Ignaz-Schön-/Friedrich-Ebert-Straße eine Aufstellfläche für linksabbiegende Radfahrer einzurichten.

Beide Fraktionen erinnern an die vielen Schüler und Studenten als Hauptnutzer der Ignaz-Schön-Straße. Die Grünen weisen auf die kürzlich vom Bundesrat verabschiedete Regelung hin, die Tempo 30 auf Straßen vor Schulen, Krankenhäusern, Altenheimen und Kindergärten nahelegt. Die Sicherheit von Radfahrern, die rechts an parkenden Autos vorbeifahren, sei nur gefühlt und werde dann zur realen Bedrohung, wenn der Radfahrer aus dem Sichtschatten dieser geparkten Autos eine Querstraße überquert, heißt es im Antrag.

Wissenschaftliche Studien und der ADFC lehnten die Radwegenutzung deshalb ab.

Seit Jahren wird ein Radweg zwischen Schelmsrasen und Nikolaus-Hofmann-Straße gefordert

In einem weiteren Antrag fordern die Grünen den immer wieder geforderten Lückenschluss auf der Niederwerrner Straße zwischen Schelmsrasen und Nikolaus-Hofmann-Straße. Auch hier soll die Anordnung wie in der Ignaz-Schön-Straße erfolgen: Radweg auf die Fahrbahn verlegen, Auto-Parkplätze teilweise oder komplett auf dem bisherigen Geh- und Radweg markieren. Der Vorschlag hier sei als Zwischenlösung schnell und kostengünstig umzusetzen und stehe der teuren Gesamtlösung (einheitliche Radwege-Führung auf der Niederwerrner Straße im Blickfeld der Autofahrer) nicht im Weg.

SPD wünscht sich einen kritischen Blick auf die Situation für Radfahrer am Obertor

Die „unvollständige, unübersichtliche und deshalb mit erheblichen Gefahren für Radfahrer verbundenen Radwegeführung im Bereich des Obertors“ ist der SPD ein Dorn im Auge. Konkret verlangt die SPD hier einen neuen Radweg auf der Deutschhöfer Straße ab Obertor stadtauswärts.

Ein Radfahrer derzeit mit dem Ziel Dittelbrunn müsse den Bürgersteig zunächst auf der falschen Seite der Deutschhöfer Straße benutzen. An der Kreuzung Deutschhöfer/Rhönstraße müsse er via Ampel die Straßenseite wechseln. An der Vossiek-Kreuzung wiederholt sich das Wechselspiel, um wieder auf die Dittelbrunner Straße zu kommen. Das sei kompliziert und verleite viele Radfahrer zu einem verkehrswidrigen Verhalten.

 
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  • Der nächste Krisenherd ist auch die Ignaz-Schön-Straße. Sobald sich eine Bustür öffnet platzen die Schüler heraus und legen den kompletten Radweg lahm. Da man heute bekanntlich nicht mehr auf seine Umgebung achtet, sondern das Smartphone bedient, kann man nur auf Umsichtige Fahrradfahrer hoffen. Das es dann auch noch genügend Eltern gibt die, ungeachtet von Bushaltestellen und Parkverboten, ihre bequemen Kinder direkt vor die Türe fahren, sei nur nebenbei bemerkt. Man kann seine armen Kinder ja auch keine 100m mehr laufen lassen. (Entschuldigen Sie die Ironie). Man sollte das mal vor Ort beobachten.
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  • Meine Kinder müssen vom Schelmsrasen kommend zur Sattler-Realschule. Ich erlaube Ihnen zwischenzeitlich nicht mehr mit dem Fahrrad zu fahren, da dies zu gefährlich ist. Keine durchgängigen Radwege und ein Verkehrschaos im Umfeld der Schule. Die in der Nikolaus-Hofmann-Straße fahrenden Stadtbusse (meist Gelenkbusse Richtung Schulzentrum) fahren teilweise mit hoher Geschwindigkeit durch die extrem enge Straße. Die Fahrplantaktung lässt wahrscheinlich auch gar keine Zeit zu. Erst letzte Woche wurde eine Radfahrerin von einem dicht vorbeifahrenden Auto abgedrängt. Es ist eine Frage der Zeit wann sich dort ein schwerer Unfall ereignet. Hoffen wir es nicht.
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